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Fast zwei Drittel aller Deutschen sind mit ihrem Gewicht und ihrer Fitness durchaus zufrieden. In den letzten Jahren sind es sogar mehr geworden, so das Ergebnis einer kürzlich publizierten Umfrage. Auch wenn dieses Maß an Selbstzufriedenheit uns Ärzte etwas überrascht, ja wenn wir darin sogar eine wahnhaft anmutende Verkennung der Realität sehen mögen, drängt sich doch die Frage auf, warum wir uns immer wieder als Spielverderber oder Spaßbremse profilieren müssen.

„Sie müssen abnehmen und mehr Sport treiben“, dieses Präventions-Mantra können wir bald selbst nicht mehr hören und bringen tut es auch wenig. Und ad usum proprium sind solche Ermahnungen meist nicht gedacht, wie ein Blick ins Auditorium bei Ärztefortbildungen zeigt. Aber Wegweiser sollen bekanntlich ja nicht mitgehen. Sollten wir nicht lieber über „kleine“ Dysmorphien großzügig hinwegschauen und unserem Patienten häufiger zu seinem „Körper“ gratulieren. Sollten wir ihm nicht lieber dazu raten, Spiegel und Waagen aus der Wohnung zu verbannen — soweit er es nicht schon getan hat — bevor Selbstzweifel aufkommen. Selbstzufriedenheit ist eine wichtige Tugend und wir Ärzte sollten unseren Patienten dabei helfen, sie zu erlangen; auch wenn die Diskrepanz zwischen objektiver und subjektiver Wahrnehmung zumindest gelegentlich unübersehbar ist. Und glückliche Patienten leben länger, wohingegen es jenen, für die die Prävention zur Lebensaufgabe geworden ist, oft nur so vorkommt.