_ Das mit bioresorbierbaren Scaffolds verbundene „Leave nothing behind“-Konzept konnte seine Versprechungen gegenüber den Drug-eluting Stents (DES) bisher noch nicht ganz erfüllen, räumte Prof. Michael Haude, Neuss, ein.

Entscheidende Kriterien für einen vermehrten Einsatz solcher Scaffolds seien eine jeweils bestmögliche Implantation unter Zuhilfenahme der optischen Kohärenztomografie und Läsionspräparation. Auch der Einsatz in sehr kleinen Gefäßen oder bei komplexen Stenosen sollte vermieden werden, um die Gefahr subakuter Scaffold-Thrombosen zu verringern.

Vorteile gegenüber den Polylactid-Scaffolds könnte aufgrund seiner besseren mechanischen Handhabbarkeit, d. h. der Entfaltbarkeit in nur einem Schritt, und einer deutlich kürzeren Resorptionsdauer von sechs bis zwölf Monaten der neue Sirolimus freisetzende Magnesium-Scaffold Dreams 2G bieten. Vielversprechende Daten hierzu lieferte kürzlich die BIOSOLVE-II-Studie mit 121 KHK-Patienten mit De-novo-Stenosen. Der späte Lumenverlust im betroffenen Segment nach sechs Monaten betrug nur 0,27 mm, was Haude als sehr gutes Ergebnis wertete. In einer Subgruppe von 30 Patienten zeigte sich nach einem halben Jahr im intravaskulären Ultraschall ein guter Erhalt des Scaffold-Bereichs mit nur minimaler neointimaler Hyperplasie und in der optischen Kohärenztomografie wurden im Verlauf keine intraluminalen Massen beobachtet.

Nur in wenigen Fällen (3,3 %) kam es zu einem Versagen an der Zielläsion und nur bei 1,7 % der Teilnehmer musste diese erneut revaskularisiert werden. Auch ansonsten wartete der Scaffold nach sechs Monaten mit guten Sicherheitsdaten auf. So trat nur bei 0,8 % der Patienten ein Myokardinfarkt auf, während keine einzige definitive oder wahrscheinliche Scaffold-Thrombose berichtet wurde.