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Für bestimmte Patientengruppen ist die renale Denervierung eine gute Option.

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_ Die sympathische Denervierung der Nierenarterie, z. B. mit dem SymplicityTM Renal Denervation System, ist ein neueres, minimalinvasives Verfahren zur Behandlung eines sonst therapieresistenten Bluthochdrucks. Wie Privatdozent Dr. Felix Mahfoud, Homburg/Saar, berichtete, waren mit der Methode in Machbarkeitsstudien zunächst drastische Blutdrucksenkungen erreicht worden. „In SYMPLICITY HTN-3, der bislang größten kontrollierten Studie zur renalen Denervierung, wurde dem Verfahren anschließend zwar ein hohes Maß an Sicherheit bescheinigt, gegenüber einer Scheinbehandlung konnten aber keine Vorteile belegt werden“, so der Kardiologe.

Mittlerweile seien weitere Studienergebnisse publiziert worden, die den Schluss nahelegen, dass die Methode trotz der widersprüchlichen Daten für bestimmte Patienten mit unkontrollierbarem Bluthochdruck eine wichtige Therapieoption bleibt, sagte Mahfoud. So hätten beispielsweise die Ergebnisse der randomisierten, kontrollierten DENERHTN-Multicenterstudie zeigen können, dass Patienten mit medikamentös unkontrollierter Hypertonie unter einer renalen Denervierung plus abgestufter antihypertensiver Arzneimitteltherapie im Vergleich zu Patienten unter ausschließlich medikamentöser Therapie einen signifikanten Rückgang des systolischen Blutdrucks nach sechs Monaten erfuhren (mittlere Veränderung am Tag: -15,8 mmHg versus -9,9 mmHg; adjustierte Differenz: -5,9 mmHg; p = 0,0329). Die Anzahl der verwendeten antihypertensiven Medikamente sowie die Therapieadhärenz war in beiden Gruppen annähernd gleich. „Die enttäuschenden Ergebnisse der SYMPLICITY-HTN-3-Studie legen die Vermutung nahe, dass die Ablationsprozedur, das begleitende medikamentöse Therapieregime und die Patientenauswahl besser standardisiert werden müssen“, so der Kardiologe.

Um den wahren Effekt der renalen Denervierung ermitteln zu können, soll die Methode mit und ohne begleitende antihypertensive Medikation in SPYRAL HTN, einem kürzlich gestarteten weltweiten klinischen Studienprogramm in zwei prospektiven Studien unter genau kontrollierten Bedingungen geprüft werden.