_ Neue Fixkombinationen aus Perindopril und Amlodipin bzw. aus Metoprolol und Ivabradin bereichern das Armamentarium für Patienten mit Bluthochdruck oder stabiler Angina pectoris.

Gegen zu viel Laissez-faire in der Hochdrucktherapie wandte sich Prof. Roland Schmieder, Erlangen: „Auch im Stadium I sollten wir den Blutdruck effektiv senken, weil das die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität verringert.“ Dabei gehe es nicht nur darum, den Blutdruck in den Zielbereich zu bringen. Dies müsse vielmehr hinreichend schnell geschehen, so Schmieder. Er machte das an einer Kohortenstudie fest, bei der 1.762 Hypertoniepatienten mit initialer Kombinationstherapie die gleiche Anzahl von Patienten mit initialer Monotherapie zugeordnet wurde. Dabei zeigte sich, dass nach sechs Monaten kombinierter Therapie mehr Patienten das Blutdruckziel erreicht hatten, nämlich 40,3 % gegenüber 32,6 %. Dies ging einher mit einem schon zu diesem frühen Zeitpunkt signifikant um 23 % geringeren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse oder Todesfälle.

figure 1

Fixkombinationen vereinfachen die antihypertensive Therapie.

© Goodluz / fotolia.com

„Das heißt im Klartext, dass eine schnelle Blutdrucksenkung ein wichtiges Therapieziel ist“, so Schmieder. Erleichtert wird die frühe Kombinationstherapie durch eine neue, niedrig dosierte Fixkombination (Viacoram®) aus 3,5 mg des ACE-Hemmers Perindopril und 2,5 mg des Kalziumantagonisten Amlodipin.

In einer großen, randomisierten Studie war diese Kombination nicht nur Placebo und den jeweiligen Einzelsubstanzen überlegen, sondern auch nicht unterlegen im Vergleich zu den jeweils höheren Einzeldosierungen (Perindopril: 7 mg, Amlodipin: 5 mg). Bei gleicher Effektivität traten aber weniger unerwünschte Wirkungen auf, beispielsweise zwei Drittel weniger Ödeme im Vergleich zu 5 mg Amlodipin.

Auch für Patienten mit stabiler koronarer Herzerkrankung gibt es künftig eine neue, kombinierte Therapieoption, in diesem Fall eine Kombination (Implicor®) für die antianginöse Therapie aus dem Betablocker Metoprolol und dem If-Kanal-Hemmstoff Ivabradin. Prof. Thomas Münzel vom Universitätsklinikum Mainz berichtete über die ASSOCIATE-Studie, in der die Kombination aus Ivabradin und Betablocker im Vergleich zur alleinigen Betablockertherapie alle relevanten Belastungsparameter verbesserte. „Die Fixkombination dürfte jetzt die Compliance der Patienten weiter verbessern“, so Münzel.