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Eine Tablette, die gleich drei Wirkstoffe enthält, lässt die Hoffnung auf eine bessere Adhärenz steigen.

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_ Eigentlich ist es ganz einfach, sich als KHK-Patient gegen Komplikationen zu wappnen: Nikotin meiden, mehr bewegen, auf gesunde Ernährung achten. Zudem sollte der Patient täglich ASS, ACE-Hemmer, ein Statin und einen Betablocker einnehmen, so Prof. Uwe Zeymer vom Herzzentrum Ludwigshafen. Doch die Realität kennt jeder niedergelassene Arzt nur allzu gut: Die Lebensstilveränderungen fallen furchtbar schwer, die Therapietreue nimmt mit zunehmender Tablettenanzahl ab und ist bei KHK-Patienten trotz Lebensgefahr schon nach wenigen Jahren erschreckend niedrig. Schließlich nimmt der Patient zuverlässiger solche Medikamente, die ihm symptomatisch helfen, im Vergleich zu prognostisch wirksamen Medikamenten. „Wir wissen, dass sich die Lebenserwartung eines KHK-Patienten eindeutig verschlechtert, wenn er seine prognostisch wirksamen Medikamente nicht zuverlässig einnimmt“, erklärte Zeymer.

Der kanadische Kardiologe Prof. Salim Yusuf ist sogar überzeugt davon, dass Anstrengungen zur Verbesserung der Medikamenten-Adhärenz prognostisch mehr bringen als jegliche Verbesserung einer spezifischen Therapie. Ein Weg, um die Prognose der oft multimorbiden KHK-Patienten unter Polypharmazie zu verbessern, besteht darin, die lebensverlängernden Wirkstoffe in einer Polypille zu kombinieren.

Seit Juli 2015 ist mit Sincronium® erstmals eine Polypille verfügbar, die dazu beiträgt, die Adhärenz zu lebenswichtigen Medikamenten in der KHK-Sekundärprävention zu verbessern. Die Polypille enthält 100 mg ASS, 20 mg Atorvastatin sowie Ramipril, das mit 2,5 mg, 5 mg oder 10 mg eine individuelle Dosierung ermöglicht.

Nach den Worten von Prof. Peter Bramlage, Institut für Pharmakologie und Präventive Medizin in Mahlow, wurde in einer Studie nachgewiesen, dass die Polypille die Adhärenz nach einem Jahr im Vergleich zu einer Therapie mit den Einzelsubstanzen absolut um 10 % verbessert. „10 % mehr Adhärenz reduzieren die Rate kardiovaskulärer Komplikationen um 6,7 %“, so Bramlage. Eine gute Therapietreue zur Polypille von über 80 % senkt die Sterblichkeit gegenüber keiner Therapie gar um 71 % und gegenüber Monotherapien mit ASS oder einem Statin um 25–30 %.