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Ventrikuläre Extrasystolen (VES) sind auch bei Gesunden ein häufiges Phänomen, meist sind sie aber ungefährlich. „Doch wenn sie sehr häufig auftreten, kann dies zu einer linksventrikulären Dysfunktion führen“, sagte Prof. Christopher Reithmann, München. In einer Beobachtungsstudie habe man bei Patienten mit ≥1000 VES pro 24 Stunden nach vier bis acht Jahren eine Verschlechterung der Pumpfunktion gesehen. In einer Metaanalyse war bei Menschen mit ≥30 VES pro 30 Minuten das akute Herztodrisiko um das 2,63-Fache erhöht, jedoch erfolgte keine Adjustierung bzgl. struktureller Herzerkrankung. Somit bleibt die Frage „Was ist Henne und was ist das Ei?“ unbeantwortet.
Die häufigsten Ursprungsorte der symptomatischen monomorphen VES sind der rechtsventrikuläre und linksventrikuläre Ausflusstrakt (LVOT). „Gerade nach einer Klappenoperation ist eine LVOT-VES gar nicht so selten“, berichtete Reithmann.
Eine Katheterablation bei VES kommt nur bei hochsymptomatischen Patienten infrage, oder wenn bei mehr als 20.000 VES pro 24 Stunden eine Verschlechterung der Ejektionsfraktion (EF) nachgewiesen wird, für die es keine andere Erklärung gibt. „Aber auch bei Patienten mit kardialer Resynchronisationstherapie, bei denen keine ausreichende Stimulation möglich ist, oder bei ICD-Patienten mit VES-induziertem Kammerflimmern besteht eine Indikation.“ Bei asymptomatischen Patienten, deren linksventrikuläre Pumpfunktion sich nicht verschlechtert habe, bestehe sicherlich keine Indikation, so Reithmann.
Und welchen Stellenwert haben Betablocker? „Betablocker sind nur wirksam, wenn die Häufigkeit der VES in der Schlafphase um mehr als 50% zurückgeht“, so Reithmann. Ohne eine „Schlafsuppression“ bringen sie nichts. Auch im Vergleich zu anderen Antiarrhythmika ist die Ablation die effektivere Therapie. Bei Patienten mit eingeschränkter Pumpfunktion habe man sogar eine Verbesserung der EF im Vergleich zu Patienten ohne Ablation nachgewiesen.
Doch ehe die Indikation zur Ablation gestellt werde, müsse neben der Quantifizierung der VES immer eine umfassende kardiologische Diagnostik erfolgen, auch um reversible Ursachen nicht zu übersehen, so Reithmann.
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sti Ventrikuläre Extrasystolie: Ablation mehr als eine EKG-Kosmetik?. CV 15, 12 (2015). https://doi.org/10.1007/s15027-015-0708-7
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