Bei manchen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter der Hypertonie, gibt es ein Adipositas-Paradoxon. Diesem zufolge haben Patienten mit einem Body-Mass-Index, der Übergewicht entspricht, eine bessere Prognose als Patienten mit sehr niedrigem oder sehr hohem BMI, berichtete Prof. Roland Schmieder, Erlangen.
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Soll man nun übergewichtige Hypertoniker anders behandeln als untergewichtige? In der ACCOMPLISH-Studie war die Kombination Benazepril/Amlodipin der Kombination Benazepril/HCT generell überlegen: Die durchschnittliche relative Risikosenkung für Hochdruck-Komplikationen betrug 20%. Eine Aufschlüsselung der Ergebnisse in Abhängigkeit des Body-Mass-Index zeigte nun, dass Benazepril/Amlodipin unabhängig vom Gewicht wirksam war, so Schmieder: Die Komplikationsrate pro 1000 Patientenjahre lag bei 18,2 (Normalgewicht), 16,9 (Übergewicht) und 16,5 (Adipositas). Nicht so Benazepril/HCT: Diese Kombination war nur bei Adipositas wirksam mit einer Komplikationsrate von 18,2 pro 1000.
Schmieder zog daraus Konsequenzen: Besonders normal- und übergewichtige Patienten sollten eine RAS-Blocker/Amlodipin-Kombination erhalten, und zwar in Fixkombination. Am Beispiel von Valsartan/Amlodipin (Exforge®) sei besonders gut belegt, dass fixe gegenüber freien Kombinationen die Compliance erhöhen und das Risiko senken. Nach den Ergebnissen einer IMS-Datenbank-Analyse konnte die Fixkombination gegenüber einer freien Kombination die Compliance von 52% auf 68% heben. Wie Schmieder berichtete, sank dadurch das Herzinfarktrisiko innerhalb eines Jahres um 32%, das Schlaganfallrisiko um 43%.
Literatur
Pressegespräch im Rahmen der 62. Annual Scientific Session des American College of Cardiology, San Francisco, März 2013 (Veranstalter: Novartis Pharma)
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DE Bei Normal- und Übergewicht ist Amlodipin HCT überlegen. CV 13, 59 (2013). https://doi.org/10.1007/s15027-013-0137-4
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