Eine quantitative Mangelernährung sei nicht gleichzusetzen mit einem Nährstoffmangel - beides werde aber mit dem Begriff der „Mangelernährung“ beschrieben, erläuterte Kristin Quaas, Universitätsklinikum Leipzig. Definiert sei eine quantitative Mangelernährung durch 3 unabhängige Kriterien:

  • Body-Mass-Index (BMI) < 18,5 kg/m2 oder

  • unbeabsichtigter Gewichtsverlust > 10 % in den letzten 3-6 Monaten oder

  • BMI < 20 kg/m2 und unbeabsichtigter Gewichtsverlust > 5 % in den letzten 3-6 Monaten

Dabei treten Mangelernährung und Sarkopenie nicht nur bei Untergewicht auf, sondern in allen Gewichtsklassen, so Quaas. Eine Person mit Übergewicht habe nicht zwingend einen adäquaten Ernährungszustand. Nehmen Betroffene nach der Brustkrebsdiagnose an Gewicht zu, so erhöht sich das Rezidiv- und Sterberisiko. Ab einem BMI von 25 kg/m2 sollte die betroffene Person nicht mehr zunehmen und eine Reduktion des Körpergewichts anstreben. Wichtig: Diese sollte während einer Krebstherapie nicht radikal erfolgen.

Die Laborparameter Albumin, Präalbumin, Transferrin und Lymphozyten können Hinweise auf eine Mangelernährung geben, wenn klassische Screeningtools - wie bei Brustkrebs - nicht angewandt werden können. Das Serumalbumin sei dabei der markanteste Parameter: Werte < 28 g/L deuten auf einen nicht ausreichenden Ernährungszustand hin, folglich kommt es zum Verlust von Körperzellmasse mit erhöhter Krankheitsaktivität.

Bericht vom 36. Deutschen Krebskongress (DKK), der vom 21. bis 24. Februar 2024 in Berlin stattfand.