Der Anti-PD-1-Antikörper Cemiplimab (Libtayo®) hat sich in der Therapie des nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) bewährt. Seit März 2023 umfasst die Zulassung auch die Erstlinientherapie bei fortgeschrittenem NSCLC in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie bei einer PD-L1-Expression von nur ≥ 1 %, erläuterte Norbert Schleucher, Marienkrankenhaus Hamburg. Die Zulassungserweiterung basierte auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie EMPOWER-Lung 3 [Gogishvili M et al. Nat Med. 2022;28(11):2374-80]. Darin wurde die Kombinationstherapie aus Cemiplimab mit platinhaltiger Chemotherapie gegen eine reine Chemotherapie getestet.

Teilgenommen hatten Personen mit fortgeschrittenem NSCLC unabhängig von ihrer PD-L1-Expression. Sie erhielten randomisiert entweder Cemiplimab (300 mg q3w) zusammen mit einer platinbasierten Chemotherapie-Doublette oder Placebo plus Chemotherapie. Nach 36 Monaten zeigte sich unter der Kombinationstherapie ein längeres Gesamtüberleben (OS) als unter Chemotherapie allein (23,5 vs. 12,1 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,51 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,38-069). Auch das progressionsfreie Überleben (PFS) war gegenüber der alleinigen Chemotherapie signifikant verlängert (8,3 vs. 5,5 Monate; HR 0,48; 95 %-KI 0,37-0,62) und die Gesamtansprechrate (ORR) war mehr als doppelt so hoch (47,9 vs. 22,7 %). Neue Sicherheitssignale traten nicht auf. „Die Kurven gehen schon sehr früh deutlich auseinander. Wir sehen einen Vorteil für die Cemiplimab-Kombinationstherapie, der früher einsetzt, als wir erwartet haben, der die ganze Studie über konsistent bleibt und sich ab Ende nicht abzuschwächen scheint“, resümierte Schleucher.

Pressekonferenz „Fokus NSCLC: Behandlungsupdate für die Stadien 3B/C und 4 mit Cemiplimab Sanofi“, DGHO-Jahrestagung, Hamburg, 13.10.2023; Veranstalter: Sanofi