In der Studie RELATIVITY-047 wurde die Wirksamkeit einer Fixkombination aus Nivolumab und dem LAG-3-Inhibitor Relatlimab (Opdualag®) mit einer Nivolumab-Monotherapie beim malignen Melanom im Stadium IV verglichen. LAG-3 und PD-1 seien Immuncheckpoints, die häufig auf tumorinfiltrierenden Lymphozyten koexprimiert und zur tumorvermittelten T-Zell-Erschöpfung beitragen würden, erklärte Christoph Höller von der Universitätsklinik für Dermatologie in Wien, Österreich. Im Rahmen der ASCO-Jahrestagung 2023 wurden die 2-Jahres-Daten der Studie wurden vorgestellt [Tawbi H et al. ASCO. 2023; Abstr 9502].Wie Höller erklärte, habe auch nach einem medianen Follow-up von 25,3 Monaten die Fixkombination eine anhaltende Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) gegenüber der alleinigen PD-1-Blockade gezeigt (10,2 vs. 4,6 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,81; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,67-0,97). Die Gesamtansprechrate war ebenfalls besser (ORR; 43,7 vs. 33,7 %). Für Behandelte mit einer PD-L1-Expression > 1 % ergab sich allerdings kein zusätzlicher Vorteil bezüglich des PFS unter der Fixkombination.

Ein indirekter Therapievergleich lässt laut Höller eine vergleichbare Effektivität der Fixkombination und der Kombination Ipilimumab plus Nivolumab vermuten, aber mit einem besseren Sicherheitsprofil [Schadendorf D et al. ASCO. 2023;Abstr. 9552]. Dies sei für ihn - trotz eines fehlenden prospektiven Head-to-Head-Vergleichs beider Regime - ein Argument für den Einsatz der Fixkombination als Standard in der Erstlinientherapie.

Satellitensymposium "Thoughts on innovation in melanoma - discussion and outlook", 13th European Post-Chicago Melanoma/Skin Cancer Meeting; München, 22.6.2023; Veranstalter: Bristol Myers Squib