Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Kopfes und Halses können oftmals nicht mit Cisplatin behandelt werden. Einer aktuellen Studie zufolge kann bei ihnen Docetaxel in der Radiochemotherapie eingesetzt werden.

In die randomisierten Phase-II/III-Studie wurden 356 Erwachsene mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Kopfes und Halses und einem ECOG-Performancestatus von 0-2 eingeschlossen. Da Cisplatin bei ihnen für die Radiochemotherapie nicht infrage kam, erhielten sie entweder eine alleinige Bestrahlung oder eine Bestrahlung in Kombination mit Docetaxel. Der primäre Endpunkt war das krankheitsfreie 2-Jahres-Überleben.

Unter der alleinigen Radiotherapie hatten 30,3 % Behandelten zwei Jahre lang weder ein Rezidiv noch eine Tumorprogression. Unter der Kombination von Bestrahlung und Docetaxel war dies bei 42 % und somit bei signifikant mehr Patienten der Fall (Hazard Ratio [HR] 0,673; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,521-0,868; p = 0,002).

Auch das Gesamtüberleben war unter der Radiochemotherapie signifikant besser als bei einer alleinigen Bestrahlung. Im Median lebten die Patienten noch 25,5 versus 15,3 Monate (p = 0,035). 50,8 % versus 41,7 % von ihnen lebten noch mindestens zwei Jahre (HR 0,747; 95 %-KI 0,569-0,980; p = 0,035). Eine Verbesserung der Prognose war in allen untersuchten Subgruppen zu beobachten.

Höhergradige Nebenwirkungen (≥ Grad 3) traten bei 58 % der Behandelten unter Bestrahlung und bei 81,6 % unter Radiochemotherapie auf. Eine Mukositis (≥ Grad 3) war unter der Kombinationstherapie signifikant häufiger (22,2 vs. 49,7 %; p < 0,001), ebenso Odynophagie (33,5 vs. 52,5 %; p < 0,001) und Dysphagie (33 vs. 49,7 %; p = 0,002).

Fazit: Die zusätzliche Gabe von Docetaxel zur Bestrahlung verbesserte das krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben von Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren, bei denen Cisplatin nicht eingesetzt werden kann.

Patil VM et al. Results of phase III randomized trial for use of docetaxel as a radiosensitizer in patients with head and neck cancer, unsuitable for cisplatin-based chemoradiation. J Clin Oncol. 2023;41(13):2350-61