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Eine Immuntherapie mit Durvalumab oder auch die Kombination aus Durvalumab plus Tremelimumab verbessert das Gesamtüberleben gegenüber der Standardbehandlung bei Patienten mit rezidiviertem oder metastasiertem Plattenepithelkarzinom des Kopf-Hals-Bereiches (R/M HNSCC) nicht.
In der Phase-III-Studie KESTREL wurde geprüft, ob eine Immuntherapie mit dem PD-L1-Inhibitor Durvalumab alleine oder die Kombination von Durvalumab mit CTLA-4-Inhibitor Tremelimumab das Gesamtüberleben (OS) von Patienten mit rezidivierten oder metastasierten Kopf-Hals-Tumoren im Vergleich zur Standardbehandlung mit dem EXTREME-Regime (Cetuximab, 5-Fluorouracil und Carbo- oder Cisplatin) verlängern kann. Im Verhältnis 2 : 1 : 1 randomisiert wurden 823 Patienten bis zum Progress behandelt:
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Arm 1 (n = 413): Durvalumab (1.500 mg q4w) plus Tremelimumab (75 mg q4w)
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Arm 2 (n = 204): Durvalumab als Monotherapie (1.500 mg q4w )
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Arm 3 (n = 206): EXTREME-Regime.
Bei Patienten mit hoher PD-L1-Expression zeigte sich im Hinblick auf das mediane OS sich kein Unterschied zwischen den drei Armen (10,9 und 11,2 versus 10,9 Monate unter der Standardtherapie. Die 24-Monats-OS-Raten betrugen 27,6 %, 23.9 und 26,4 %. Die Therapie mit den Immuncheckpointinhibitoren (ICI) hatte allerdings zu einem signifikant längeren Ansprechen geführt. Nach 12 Monaten lagen die Ansprechraten mit Durvalumab bei 49,3 %, mit Durvalumab plus Tremelimumab bei 48,1 % und mit EXTREME dagegen nur bei 9,8 %. Das progressionsfreie Überleben war jedoch unter der Therapie mit dem EXTREME-Regime länger (5,4 vs. je 2,8 Monaten in beiden Immuntherapiearmen).
Eine explorative Analyse ergab, dass im EXTREME-Arm der Studie als Folgetherapie häufig Immuntherapien eingesetzt worden waren. Die erklärt den Forschenden zufolge möglicherweise das negative Ergebnis der Studie. Für die Immuntherapie sprachen die geringeren Raten von Grad-3/4-Toxizitäten (mit Durvalumab 8,9 %, mit Durvalumab plus Tremelimumab 19,1 %, mit EXTREME 53,1 %).
Fazit: Die KESTREL-Studie verfehlte ihr Ziel, bei vorbehandelten Patienten mit R/M HNSCC einen OS-Vorteil für die Immun- gegenüber der Tripletherapie EXTREME zu zeigen. Allerdings verursachte die Immuntherapie weniger höhergradige Nebenwirkungen.
Psyrri A et al. Durvalumab with or without tremelimumab versus the EXTREME regimen as first-line treatment for recurrent or metastatic squamous cell carcinoma of the head and neck: KESTREL, a randomized, open-label, phase III study. Ann Oncol. 2023;34(3):262-74
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Klein, F. Alleinige Immuntherapie ohne Vorteil bei Kopf-Hals-Tumoren. Im Fokus Onkologie 26, 25 (2023). https://doi.org/10.1007/s15015-023-3276-1
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