Nirmatrelvir/Ritonavir kommt bei immunkompromittierten Patienten zum Einsatz, wenn diese an COVID-19 erkranken. Eine retrospektive Analyse liefert nun Daten zu den Personen, die die Therapie erhalten hatten.

Die Therapie mit Nirmatrelvir/Ritonavir verringert bei immunkompromttierten Personen mit COVID-19 die Hospitalisierungsrate, aber Daten zu Betroffenen mit hämatologischen Erkrankungen seien bisher rar gewesen, erläuterte Jon Salmanton-García, Köln. Auf dem EHA 2023 präsentierte er eine retrospektive Studie des EPICOVIDEHA-Registers, in das Personen mit hämatologischer Erkrankung und SARS-CoV-2-Infektion eingeschlossen sind [Salmanton-García J et al. EHA. 2023; Abstr P1514]. Sie hatten entweder keine Therapie gegen SARS-CoV-2, Nirmatrelvir/Ritonavir oder eine andere Therapie erhalten. Die Mortalitätsrate in der Gruppe, die eine andere gezielte Therapie außer Nirmatrelvir/Ritonavir erhalten hatte, betrug knapp 11 %.Unter Nirmatrelvir/Ritonavir belief sie sich auf nur 2 % und auf 5,9 %, wenn die Betroffenen nicht therapiert wurden (p = 0,036). Patienten mit extrapulmonalen Symptomen zu Beginn der COVID-19-Erkrankung und solche mit einer zweiten Booster-Impfung erhielten Nirmatrelvir/Ritonavir mit höherer Wahrscheinlichkeit als solche mit chronischer Lungenerkrankung oder Adipositas. Weitere Studien seien notwendig, um Faktoren zu finden, die mit der Mortalität assoziiert sind, schloss Salmanton-García.

Bericht vom Kongress der European Hematology Association (EHA), der vom 8. bis 11. Juni in Frankfurt/Main stattfand.