Während der COVID-19-Pandemie wurden mitunter auch telemedizinische Ansätze genutzt, um Patienten nach einer CAR-T-Zell-Therapie nachzubeobachten. Dies könnte auch künftig das Monitoring der Behandelten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erleichtern und effizienter gestalten.

CAR-T-Zell-Therapien gehen mit einem hohen Aufwand einher: Angefangen von der Patientenselektion, der Infusion mit nachfolgendem Krankenhausaufenthalt sowie der langen Nachbeobachtung der Patienten auf zum Teil lebensbedrohliche Toxizitäten. Diese Maßnahmen bedeuten eine hohe Belastung für Patienten, Ärzte und Pflegepersonal.

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Viele Aspekte des Patientenmonitorings nach einer CAR-T-Zell-Therapie können dank Smartphone und Co auch ambulant erfolgen.

Italienische Ärzte haben daher ein Monitoring der Patienten mittels Telemedizin vorgeschlagen. Erstmals angewendet wurde dies bei einem 66-jährigen Patienten mit rezidiviertem, diffusem, großzelligem B-Zell-Lymphom, der sich im Dezember 2021 einer CAR-T-Zell-Therapie unterzogen hatte. Zwei Wochen danach entwickelte er eine COVID-19-Infektion, die jedoch asymptomatisch verlief. Nach der Entlassung aus der Klinik wurden sein klinischer Zustand und die Vitalparameter zweimal täglich telemedizinisch überwacht. Körpertemperatur, Pulsfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung wurden dreimal täglich durch Pflegepersonal überprüft. Außerdem wurde eine wöchentliche Videokonferenz mit einem Infektiologen abgehalten, und der Patient hatte die Möglichkeit, über ein spezielles Mobiltelefon rund um die Uhr Kontakt zu den Ärzten aufzunehmen. Nachdem sein COVID-19-Test ab Tag 36 negativ blieb, wurde das Monitoring einmal pro Woche ambulant und zweimal pro Woche mit Televisiten fortgeführt.

Damit habe dieser Fall gezeigt, dass ein telemedizinischer Ansatz nach einer CAR-T-Zell-Therapie machbar und hilfreich ist, so die Autoren. Sie gehen davon aus, dass die Telemedizin die Logistik der Nachbeobachtung, die Kommunikation im interdisziplinären Team verbessern und zudem die Dauer der Krankenhausaufenthalte verkürzen sowie die ambulanten Besuche reduzieren kann. Ergänzend könnten Wearables und Apps eingesetzt werden, um die Patienten zum Beispiel auf Fieber und Enzephalopathie zu screenen.

Fazit: Im Rahmen von CAR-T-Zell-Therapien könnte ein telemedizinischer Ansatz die Lebensqualität der Patienten sowie die Kosteneffizienz der Behandlung verbessern.

Canale FA et al. The power of telemedicine to improve CAR-T cell therapy programs: lessons learned from COVID-19 pandemic. Support Care Cancer. 2023;31(6):350