Pembrolizumab ist die erste zugelassene adjuvante Therapie zur Behandlung von Nierenzellkarzinom(RCC)-Erkrankten mit intermediär-hohem und hohem Rezidivrisiko.

Die Überlebenswahrscheinlichkeit und das Rezidivrisiko beim RCC sind nach den Worten von Gunhild von Amsberg, Hamburg-Eppendorf, abhängig von der Tumorausdehnung. Ein Rezidiv nach einer Operation senke die Überlebenswahrscheinlichkeit; umso wichtiger sei es, mit einer adjuvanten Therapie Rezidive zu verhindern und damit die Lebenserwartung zu verlängern. Von Amsberg stellte die für Europa relevante randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Zulassungsstudie KEYNOTE-564 vor, in der die Anti-PD-1-Therapie mit Pembrolizumab (Keytruda®) beim RCC im adjuvanten Setting das krankheitsfreie Überleben (DFS) mit dem Rezidiv- und Sterberisiko im Vergleich zu Placebo statistisch signifikant verbesserte (Follow-up: 24,1 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,68; p = 0,001). In dieser Studie erhielten 994 noch nicht systemisch behandelte RCC-Betroffene mit metastasierter Erkrankung und erhöhtem Rezidivrisiko innerhalb von 12 Wochen nach der Nephrektomie 200 mg Pembrolizumab (n = 496) oder Placebo (n = 498) intravenös, q3w.

Eine weitere Auswertung nach einem medianen Follow-up von 30,1 Monaten bestätigte die Ergebnisse der ersten Analyse [Powles T et al. Lancet Oncol. 2022;23(9):1133-44]. Das Rezidiv- und Sterberisiko war unter Pembrolizumab im Vergleich zu Placebo um 37 % gesenkt (HR 0,63; p < 0,0001): Die DFS-24-Monats-Rate betrug unter Pembrolizumab 78,3 % und unter Placebo 67,3 %. Die Daten für das Gesamtüberleben seien aktuell noch nicht reif, es zeige sich jedoch ein positiver Trend zugunsten von Pembrolizumab, berichtete von Amsberg. Das Nebenwirkungsspektrum sei erwartungsgemäß gewesen.

Symposium "Immuntherapie beim operablen RCC und NSCLC - eine neue Ära?" anlässlich des 35. Deutschen Krebskongresses, Berlin, 14. November 2022; Veranstalter: MSD Sharp & Dohme