Krebszellen weisen im Vergleich zu normalem Gewebe einen veränderten Stoffwechsel auf, um dem Energiebedarf durch die hohe Proliferationsrate nachzukommen. Ein zentraler Metabolit, welcher auch als Onkometabolit fungiert, ist Succinat. Er bindet an den Succinat-Rezeptor 1 (SUCNR1), welcher bei verschiedenen Tumorarten zu finden ist. Wissenschaftler der Universität Leipzig um Claudia Stäubert haben nun die Rolle von SUCNR1 für den Stoffwechsel und das Überleben von Krebszellen anhand verschiedener Signaltransduktions-, Stoffwechsel- und Bildgebungsanalysen untersucht [Rabe P et al. Cancer Lett. 2022;526:91-102].

Die Unterdrückung von SUCNR1 in den Krebszelllinien führte zu einem signifikanten Anstieg der mitochondrialen Atmung und der Superoxidproduktion, und somit zum Sterben der Krebszellen. Die Zellen verlieren dabei die Kontrolle über die zentralen zellulären Stoffwechselwege. Die Kombination des SUCNR1-Knockdowns und die Behandlung mit Chemotherapeutika wie Cisplatin und Gemcitabin erhöhten das Sterben der Krebszellen. Weitere Hemmstoffe des Rezeptors werden nun evaluiert.