Zur Abschätzung des individuellen Lungenkrebsrisikos ist bisher das wichtigste Kriterium die Raucherhistorie. Weitere Risikofaktoren wären wünschenswert, um Hochrisikopatienten besser zu erkennen. Die Arbeitsgruppe um Hermann Brenner, vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg, hat dazu verschiedene mikro-RNA (miRNA) von Lungenkrebspatienten untersucht, die an der Krebsentstehung beteiligt sein könnten. Am Ende konnten sie ihre miRNA-Auswahl mittels statistischer Methoden auf 3 miRNA mit besonders hoher Vorhersagekraft für Lungenkrebs einschränken [Yu H et al. Cancer Commun (Lond). 2022;42(11):1222-5]. Gleichzeitig untersucht das Team andere aussagekräftige Risikoprädiktoren, wie z. B. das Entzündungsmarkerprofil ("inflammation score"). Eine Kombination aus mehreren Risikoparametern, die kostengünstig ermittelt werden können, könnten in Zukunft das Lungenkrebsscreening deutlich verbessern, so das Fazit der Forschenden.