Bewegung ist ein wesentlicher Faktor, der zur Reduktion von negativen Folgen einer Krebstherapie beiträgt. Eine Intervention, die junge Krebspatienten zu mehr körperlicher Aktivität veranlasst, könnte daher sinnvoll sein.

In der prospektiven, randomisierten, kontrollierten Studie FiGHTINGF!T wurde untersucht, wie sich eine sportliche Intervention auf die Reduktion des erwarteten Rückgangs von Fitness, Kraft, körperlicher Leistungsfähigkeit und Lebensqualität bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auswirkt, die sich einer Krebstherapie unterziehen. 43 junge Krebspatienten (63 % männlich, Durchschnittsalter 21,1 Jahre) wurden randomisiert zwei Gruppen zugeteilt. Die eine Gruppe nahm über eine Dauer von 10 Wochen zweimal pro Woche an einer multimodalen Bewegungsintervention teil, die Kontrollgruppe erhielt lediglich die Standardversorgung. Die Bewegungsinterventionen dauerten jeweils 60 Minuten und umfassten Aerobic sowie Kraft- und Dehnungsübungen gemäß den Leitlinien des American College of Sports Medicine. Vor und nach der Intervention erfolgten kardiopulmonale Belastungstests, Messungen der Maximalkraft, Funktionstests und eine Einschätzung der Lebensqualität durch die Patienten mithilfe des Fragebogens EORTC QLQ-C30.

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© Gerhard Seybert / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)

Zweimal pro Woche Aerobic in Kombination mit Kraft- und Dehnungsübungen verbessern therapiebedingte Beeinträchtigungen der körperlichen Funktionen signifikant.

Nach 10 Wochen waren bei der Maximalkraft und bei der Lebensqualität signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zu beobachten. Während in der Interventionsgruppe signifikante Verbesserungen der Maximalkraft beim Beindrücken (p = 0,004) und Brustdrücken (p = 0,032), der maximalen Anzahl von Liegestützen (p = 0,032) und der allgemeinen Lebensqualität (p = 0,011) gemessen wurden, zeigten sich in der Kontrollgruppe keine signifikanten Veränderungen von Kraft und Lebensqualität (p > 0,05).

Bei den kardiorespiratorischen Parametern war nach 10 Wochen kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen zu beobachten (p > 0,05). Darüber hinaus zeigten sich in keiner der beiden Gruppen signifikante Verschlechterungen der gemessenen Parameter (p > 0,05). Allerdings wurde in der Interventionsgruppe eine signifikante Zunahme der Müdigkeit beobachtet (p = 0,014). In der Kontrollgruppe zeigte sich eine signifikante Reduktion der Angstscores (p = 0,005).

Fazit: Eine Bewegungsintervention über 10 Wochen verbesserte bei jungen Krebspatientinnen und Patienten die Kraft und die allgemeine Lebensqualität. Insgesamt schien aber allein schon die Teilnahme an der Bewegungsstudie zu einer Reduktion der therapiebedingten Verschlechterung körperlicher Funktionen zu führen.

Munsie C et al. A randomised controlled trial investigating the ability for supervised exercise to reduce treatment-related decline in adolescent and young adult cancer patients. Support Care Cancer. 2022;30(10):8159-71