Der Anti-CD38-Antikörper Isatuximab (Sarclisa®) ist derzeit im Rahmen von Kombinationsregimen für die Rezidivtherapie des multiplen Myeloms (MM) zugelassen. Die Phase-III-Studie HD7 der German Multiple Myeloma Group (GMMG) liefert jetzt erstmals Daten zur Induktionstherapie mit dem Quadrupelregime aus Isatuximab plus Lenalidomid, Bortezomib, Dexamethason (IsaRVd) bei Patient*innen mit neu diagnostiziertem MM [Goldschmidt H et al. ASH. 2021;Abstr 463]. In der Studie erhielten 662 Patient*innen (Alter: ≤ 70 Jahre) randomisiert entweder das Quadrupelregime oder im Kontrollarm RVd allein. An die Induktionstherapie schließen sich die Hochdosistherapie und die autologe Stammzelltransplantation sowie nach erneuter Randomisierung die Erhaltungstherapie mit IsaR oder R alleine an.

Die Behandlung mit IsaRVd war gut durchführbar: Nur 5,4 % der Teilnehmer*innen brachen die Induktionstherapie mit IsaRVd ab. Im Kontrollarm waren es 10,6 %. Nebenwirkungsbedingte Abbrüche waren in beiden Armen vergleichbar (2,1 % bzw. 2,4 %).

Die erste Analyse zum primären Endpunkt liefert ein eindeutiges Ergebnis: Die Rate MRD-negativer Patienten im Isatuximab-Arm lag mit 50,1 % signifikant über der im Kontrollarm mit nur 35,6 % (Odds Ratio 1,83; p < 0,001). "Das Ergebnis ist ein klarer Hinweis, dass die Addition des Antikörpers zu einer stärkeren Eradikation von Myelomzellen im Knochenmark führt", kommentierte Hartmut Goldschmidt, Heidelberg. Der Benefit in puncto MRD-Negativität zeigte sich konsistent über alle Subgruppen. Aufgrund der positiven Daten wertete Goldschmidt das Regime mit IsaRVd als neuen Standard für neu diagnostizierte transplantationsfähige MM-Patient*innen.

Meet the Expert im Rahmen des ASH 2021 "Erstlinientherapie des Multiplen Myeloms - Aktuelle Daten zu Isatuximab aus der GMMG-HD7-Studie", 13. Dezember 2021; Veranstalter: Sanofi Genzyme