Patienten mit einem Blasenkarzinom im Stadium Ta, das als hochgradig und damit schlecht differenziert eingestuft wird, profitieren von einer transurethralen Zweitresektion (TUR): Die Rückfallrate sinkt.

Bösartige Blasentumoren haben hohe Rezidivraten. Das gilt auch für hochgradigen Krebs im frühen Stadium Ta: nicht invasive, auf die Schleimhaut begrenzte Tumoren mit papillärem Wachstum. Hier stellt sich die Frage, ob sich die Rückfallrate durch eine zweite TUR innerhalb von 12 Wochen nach dem Ersteingriff senken lässt.

Leitlinien enthalten unterschiedliche Antworten: In den europäischen Vorgaben wird das verneint, jedenfalls dann, wenn die Erstresektion vollständig und Gewebe des Detrusormuskels im Resektat nachweisbar war. Hingegen halten die US-Leitlinen eine zweite Resektion mit mäßigem Empfehlungsgrad für indiziert.

Japanische Urologen haben nun retrospektiv die Daten von 97 Patienten mit hochgradigen Ta-Tumoren analysiert, die nach urologischem Ermessen im Ersteingriff vollständig reseziert worden waren. 22 Patienten waren in den 12 Wochen danach ein zweites Mal per TUR behandelt worden. Die Ärzte wollten wissen, ob die zweite Operation von Vorteil war. Allerdings war nur bei 65 % der Patienten nach der ersten Resektion Detrusorgewebe nachweisbar gewesen. Bei 13 der Patienten (59 %) war nach der Zweitresektion histologisch kein Krebs mehr auffindbar. Ein Ta-Tumor zeigte sich bei 27 %, ein In-situ-Karzinom bei 14 %.

Nur ein Patient erlitt nach der Zweitresektion ein Rezidiv in Form eines hochgradigen T1-Karzinoms. Hingegen betrug die Rezidivrate bei den Patienten ohne zweiten Eingriff 44 %, darunter 5 Patienten (7 %) mit einem progredienten Tumor. In der multivariablen Analyse, in die u. a. das Alter, die Tumorgröße und der Muskelnachweis einflossen, erwies sich allein der Verzicht auf eine transurethrale Zweitresektion als signifikant für die Vorhersage eines Rezidivs innerhalb der folgenden 2 Jahre: Das Rückfallrisiko lag für Patienten ohne Zweiteingriff 8,7-mal so hoch wie für Patienten mit zweiter Resektion.

Fazit: Die transurethrale Zweitresektion senkt die Rezidivrate von hochgradigem Ta-Blasenkrebs auch nach kompletter Erstoperation. Das zeige einen möglichen therapeutischen Nutzen einer solchen Prozedur, so die Forscher. Es handelte sich aber um eine retrospektive Studie, nur bei knapp 60 % der Patienten war nach dem Ersteingriff Detrusorgewebe im Resektat nachweisbar gewesen.

Taoka R et al. Impact of second transurethral resection on recurrence in patients with high-grade Ta bladder cancer. Int J Urol. 2020;