Für die Therapie des PI3K("phosphoinositide 3-kinase")-mutierten fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinoms gibt es einen neuen Standard: Der alpha-spezifische PI3K-Inhibitor Alpelisib (Piqray®) plus dem Antiöstrogen Fulvestrant in der Therapie des PI3K-mutierten fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinoms (HR-positiv/HER2-negativ), erklärte Sherko Kümmel, Kliniken Essen-Mitte.

Seit Ende Juli 2020 ist die Kombination für diese Indikation zugelassen. Zulassungsrelevant waren die Ergebnisse der Phase-III-Studie SOLAR-1 [André F et al. N Eng J Med. 2019; 380(20):1929-40]. Darin konnte Alpelisib plus Fulvestrant den primären Endpunkt medianes progressionsfreies Überleben verglichen mit Fulvestrant allein bei Brustkrebspatientinnen im fortgeschrittenen Stadium mit Tumoren, die eine PIK3CA-Mutation aufwiesen, signifikant verlängern (11,0 vs. 5,7 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,65; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,50-0,85; p < 0,001). Die Daten zum Gesamtüberleben (OS) wurden nun auf dem diesjährigen virtuellen Kongress der European Society vorgestellt.

"Wir sehen eine 8-monatige Verbesserung hinsichtlich des OS - nicht signifikant, aber schon ein starker Trend der Verbesserung", ordnete Kümmel ein (medianes OS 39,3 Monate vs. 31,4 Monate; HR 0,86; 95 %-KI 0,64-1,15; p = 0,15). Von einer PIK3CA-Mutation sind 40 % der HR-positiven/HER2-negativen Brustkrebspatientinnen im fortgeschrittenen Stadium betroffen. "Die Testung des PI3K-Mutationsstatus ist lokal etabliert und sollte daher in meinen Augen so früh wie möglich durchgeführt werden", empfahl Kümmel.

Dynamische und statische Marker zu finden, um Behandlungssequenzen wie z. B. nach einem Progress nach adjuvanter CDK4/6-Therapie zu optimieren, sei Aufgabe für die Zukunft, ergänzte Kümmel.

Virtuelles Symposium "Update Novartis Oncology - committed to treat cancer and blood disorders" anlässlich des DGHO 2020; 10. Oktober 2020; Veranstalter: Novartis Pharma