Je nach Kombinationspartner lasse sich die Effektivität der Krebsimmuntherapie nicht nur erhöhen, sondern auch an die individuelle (Risiko-)Situation des Patienten anpassen, erläuterte Markus Möhler, Mainz. Er verwies auf die Phase-III-Daten der Studie CheckMate-649 bei Patienten mit inoperablem fortgeschrittenen bzw. metastasierten Magenkarzinom bzw. Karzinom des gastroösophagealen Übergangs (GEJ) [Möhler M et al. ESMO. 2020;Abstr. LBA6]. Dualer primärer Studienendpunkt war das progressionsfreie (PFS) und Gesamtüberleben (OS) von Patienten mit PD-L1-positivem (PD-L1-CPS ≥ 5) Karzinom, die 60 % der Gesamtpopulation ausmachten (n = 955/1.581).

Die Kombinationstherapie aus Nivolumab (Opdivo®) plus Chemotherapie (CTx) - wahlweise XELOX (Capecitabin/Oxaliplatin) oder FOLFOX (5-FU/FS/Oxaliplatin) - führte hier zu jeweils signifikanten Vorteilen gegenüber der alleinigen CTx (PFS: Hazard Ratio [HR] 0,68; p < 0,0001; OS: HR 0,71; p < 0,0001). Nach einem Jahr waren noch 57 % der Patienten am Leben versus 46 % unter alleiniger CTx. Die weitere Auswertung bestätigte die Vorteile auch für die Patienten mit PD-L1-CPS ≥ 1 (OS: HR 0,77; p = 0,0001) sowie für alle randomisierten Patienten (OS: HR 0,80; p = 0,0002). Damit ist Nivolumab der erste Checkpointinhibitor, der in Kombination mit CTx sowohl das PFS als auch das OS von Patienten mit fortgeschrittenem Magen- bzw. GEJ-Karzinom signifikant und klinisch relevant verlängert hat, so Möhler. Neue Sicherheitssignale wurden nicht beobachtet. Möhler sprach von einer neuen Standardtherapie für die Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen Magen-/GEJ-Karzinoms.

Satellitensymposium: "Mit immunonkologischen Kombinationstherapien auf dem Weg zur Präzisionsmedizin - wo stehen wir?" anlässlich der Jahrestagung der DGHO 2020, 11. Oktober 2020; Veranstalter: Bristol-Myers Squibb und Celgene