Die Einführung von Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) und Checkpointinhibitoren hat die therapeutischen Optionen beim metastasierten klarzelligen Nierenkarzinom (RCC) deutlich bereichert. "Es gib heute eine kaum noch überschaubare Fülle an Möglichkeiten sowohl für eine Monotherapie mit einem TKI als auch für Kombinationen eines Immuntherapeutikums mit einem TKI", erläuterte Michael Staehler, München. Die Empfehlungen der verschiedenen Fachgesellschaften und S3-Leitlinie ist, mit der Kombination Pembrolizumab (Keytruda®) plus dem gegen den VGEF-Rezeptor gerichteten TKI Axitinib zu beginnen.

Die Empfehlung für die Kombination Pembrolizumab plus Axitinib basiert auf den Ergebnissen der KEYNOTE-426-Studie. Sie erhielten randomisiert entweder die Kombination oder eine Monotherapie mit Sunitinib. Nach 12 Monaten lag das PFS unter der Kombination bei 15,1 Monaten im Vergleich zu 11,0 Monate unter Sunitinib. Das Gesamtüberleben wurde signifikant um 47 % verlängert [Rini BI et al. N Engl J Med. 2019;380(12):1116-27].

Im Rahmen des diesjährigen ASCO wurden die Daten einer aktualisierten Analyse bei einem Follow up von mindestens 23 Monaten präsentiert. Auch nach dieser verlängerten Beobachtungszeit lag die OS-Rate unter der Kombination bei 74 vs. 66 % in der Sunitinib-Gruppe. Das PFS stieg unter der Kombination signifikant von 11,1 Monate unter Sunitinib auf 15,4 Monate unter der Kombination. "Somit wurde das Risiko für eine Progression um 29% gesenkt", so Jens Bedke, Tübingen [Plimack ER et al. ASCO. 2020;Abstr 5001].

Virtuelles Satellitensymposium "Therapiestandards beim fortgeschrittenen RCC", im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU), 26.September 2020, Veranstalter: MSD Sharp & Dohme