Rituximab ist es seit seiner Zulassung im Jahr 1998 unverzichtbarer Bestandteil der Therapie u. a. von Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) und der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL). "2017 wurden in Europa die ersten Nachfolgeprodukte dieses biotechnologisch hergestellten, chimären monoklonalen Anti-CD20-Antikörpers eingeführt", berichtete Burkhard Otremba, Oldenburg. Dementsprechend liegen mittlerweile Erfahrungen aus einem 3-jährigen Praxiseinsatz mit den Biosimilars vor.

Die klinischen Zulassungsstudien in der Hämatologie - für das Rituximab-Biosimilar Rixathon® (SDZ-RTX) [Jurczak W et al. Lancet Haematol. 2017;4: e350-61] - wurden bei Patienten mit follikulärem Lymphom (FL) durchgeführt. Informationen zur Nutzung und Akzeptanz von Rituximab-Biosimilars von Patienten mit NHL und CLL hat nun eine Analyse des Onkotrakt-Netzwerks niedergelassener Onkologen geliefert. Für die Untersuchung wurden die Daten von 2.252 Patienten analysiert, davon 1.640 mit NHL (FL 18,2 %; diffus großzelliges B-Zell-Lymphom [DLBCL] 16,0 %; andere NHL 29,1 %) und 612 mit CLL. Die beiden am häufigsten verwendeten Protokolle bestanden aus Bendamustin plus Rituximab (BR; 25 %) sowie Rituximab plus Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednisolon (R-CHOP; 23 %) [Otremba B et al. Oncol Res Treat. 2020;43(Suppl_4): 259].

Der Anteil an Biosimilar-Verschreibungen stieg 3 Jahre nach der Markteinführung für Rituximab von 12 % auf 91 %. Beim CLL käme inzwischen in 90 % und beim DLBCL in 98 % der Protokolle biosimilares Rituximab zum Einsatz, ergänzte Otremba.

Abstract-Videopräsentation "Versorgungsforschung" anlässlich der virtuellen DGHO-Jahrestagung, 10. Oktober 2020; Veranstalter: Hexal