Inzwischen liegen für Therapien mit CAR("chimeric antigen receptor")-T-Zellen auch in Deutschland Erfahrungen aus der klinischen Routine vor. Im August 2018 sind erstmals in Europa CAR-T-Zellen zugelassen worden: für die Therapie von Patienten mit refraktären oder rezidivierten B-Zell-Malignomen. Eines von zwei zugelassenen Präparaten ist Tisagenlecleucel (Kymriah®) von Novartis.
Das Fraunhofer-Institut in Leipzig ist einer von drei europäischen Standorten, an denen Tisagenlecleucel hergestellt wird. "Die Herstellung von Tisagenlecleucel am Fraunhofer-Institut, inklusive der Qualitätsprüfung, und die Zusammenarbeit mit den behandelnden Krankenhäusern haben sich konsolidiert", erläuterte Ulrike Köhl, Leipzig. Das Präparat könne bei geeigneter Indikation auch außerhalb von Studien angewendet werden.
Bis Anfang Oktober waren am Fraunhofer-Institut in Leipzig für mehr als 50 Patienten Tisagenlecleucel-Zubereitungen produziert worden, für ca. 100 Patienten insgesamt sei das Präparat bestellt worden.
"Unsere ersten Erfahrungen mit Tisagenlecleucel in der klinischen Routine sind gut", ergänzte Uwe Platzbecker, Leipzig. Platzbecker hat bereits an Studien teilgenommen und außerhalb von Studien sieben erwachsenen Patienten mit refraktärem oder mehrfach rezidiviertem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) Tisagenlecleucel verabreicht. Das r/r DLBCL ist eine von zwei Indikationen, in denen Tisagenlecleucel in der EU zugelassen ist.
Mediengespräch "1 Jahr CAR-T-Zell-Therapie in Deutschland", Leipzig, 7. Oktober 2019; Veranstalter: Novartis Pharma
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Siegmund-Schultze, N. Positive Erfahrungen mit CAR-T-Zellen im klinischen Alltag. Im Fokus Onkologie 23, 72 (2020). https://doi.org/10.1007/s15015-020-2691-9
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