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Eine Kindheit ohne Krebs! Diese Vision treibt den gebürtigen Starnberger PD Dr. Dr. Thomas Grünewald an.
Dass er diesem Ziel wieder ein Stück näher gekommen ist, zeigt seine jüngste Auszeichnung. Für seine Forschung am Erwin-Sarkom, einem bösartiger Knochentumor bei Kindern und Jugendlichen hat er den Rudolf-Virchow-Preis erhalten.
Thomas Grünewald studierte Medizin und Philosophie in Würzburg mit klinischen Aufenthalten in Japan, USA, Großbritannien und Argentinien. Während seiner Zeit als Postdoc am Institut Curie in Paris und als Arbeitsgruppenleiter an der Ludwig-Maximilians-Universität München spezialisierte er sich auf die genetischen Ursachen von pädiatrischen Sarkomen. Seit April dieses Jahres leitet Thomas Grünewald die neue Einheit "Translationale Pädiatrische Sarkomforschung" am Hopp-Kindertumorzentrum in Heidelberg sowie die gleichnamige Abteilung am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Dort möchte er weiterhin neue Krankheitsmechanismen aufdecken sowie neue diagnostische Methoden entwickeln, um langfristig die Heilungschancen der jungen Patienten zu verbessern.
Wie beginnen Sie Ihren Tag?
Grünewald: Mit einer großen Tasse Kaffee und einer sehr angenehmen Fahrt mit dem Rad zur Arbeit.
Was treibt Sie an?
Grünewald: Mich treibt es an, mit unserer Forschung absolutes Neuland zu betreten, neue Krankheitsmechanismen zu entdecken und Innovationen in die klinische Patientenversorgung zu bringen. Unser langfristiges, ambitioniertes Ziel ist eine Kindheit ohne Krebs.
Als Kind wollten Sie … ?
Grünewald: … Architekt werden und große Bauwerke erschaffen. Der Zivildienst in der Altenpflege hat jedoch meinen Blick auf einen medizinischen Bereich gerichtet.
Was beeindruckt Sie an anderen Menschen?
Grünewald: Mich beeindrucken Menschen, die sich bei aller Kompetenz und Erfahrung, und allem Erfolg eine gewisse Bescheidenheit, Demut und Menschlichkeit bewahren.
Was fasziniert Sie an Ihrem Fachgebiet?
Grünewald: Dinge, die vor 20 Jahren nicht für denkbar gehalten wurden und heute klinischer Altag sind, faszinieren mich. Es freut mich, dass mein Team und ich in der onkologischen Versorgung dabei einen Beitrag leisten können. Es ist ein Privileg, am DKFZ und speziell im Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg tätig sein zu dürfen.
Was braucht die onkologische Welt am dringlichsten?
Grünewald: Mehr Zeit zum Zuhören. Als ich Assistenzarzt in der pädiatrischen Onkologie war, habe ich oft gemerkt, dass den Ärzten und Pflegekräften trotz ihrer Bemühungen viel zu wenig Zeit blieb, um den Eltern und betroffenen Kindern in dem Maße zuzuhören, wie es notwendig gewesen wäre. Der Kostendruck und die Forderung nach Effizienzsteigerung haben hier ihren Preis, sodass oft keine Zeit bleibt, sich mit den Sorgen und Wünschen der Patienten hinreichend zu befassen.
Welches Kunstwerk hat Sie in seinen Bann gezogen?
Grünewald: Andy Warhols Interpretation einer Porträtaufnahme aus dem Jahre 1980 von Frau Dr. Mildred Scheel, Gründerin der Deutschen Krebshilfe und ehemalige First Lady Deutschlands. Das Faszinierende an dem Bild ist für mich der Blick einer Frau, die etwas geschaffen hat, das größer ist als sie selbst. Mit der Deutschen Krebshilfe hat sie erreicht, die Krebsforschung nachhaltig zu verbessern. Die Tragik besteht darin, dass sie selbst an Darmkrebs starb. Das Kunstwerk ist für mich eine Erinnerung daran, die eigene Zeit zu nutzen, um selbst Spuren zu hinterlassen.
Wie halten Sie Balance in Ihrem Leben?
Grünewald: Meine drei Kinder, meine Familie, halten mich auf Trab und helfen mir, jeden Abend beim Vorlesen wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Daneben kann ich beim Sport, wie beim Squash, gut abschalten.
Wie beenden Sie Ihren Tag?
Grünewald: Viele Abende und Nächte verbringe ich mit dem Verfassen von Manuskripten und Projektanträgen. Diese Zeit ist häufig die ruhigste, in der ich die nötige Konzentration finde, komplexe Texte zu bearbeiten.
Eine Sammlung bereits erschienener Kurzporträts finden Sie online unter: https://www.springermedizin.de/link/16397714
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Grünewald, T. Wer ist ... Thomas Grünewald?. Im Fokus Onkologie 23, 87 (2020). https://doi.org/10.1007/s15015-020-2565-1
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