Mittlerweile ist bei mehr als 25 Tumorentitäten ein Ansprechen des PD-1-Inhibitors Pembrolizumab (Keytruda®) belegt, berichtete Ulrich Keilholz, Charité Comprehensive Cancer Center, Berlin. "Die Daten machen Mut, mit dem Checkpointinhibitor auch in die frühere Tumorsituation zu gehen", so der Onkologe. Dies wurde z. B. in der Phase-III-Studie KEYNOTE-522 getan: In der Studie mit 1.174 Patientinnen mit triple-negativem Mammakarzinom (TNBC) behandelt: Zusätzlich zur neoadjuvanten Chemotherapie und Operation erhielten sie 2:1 randomisiert neoadjuvant 4 Zyklen Pembrolizumab oder Placebo sowie adjuvant 9 Zyklen Pembrolizumab oder Placebo [Schmid P et al. ESMO. 2019;Abstr LBA8].

Die neoadjuvante Therapie mit Pembrolizumab plus Chemotherapie führte zu einer statistisch signifikant höheren pathologischen Komplettremission (pCR) im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie (64,8 vs. 51,4 %). PD-L1-positive Patientinnen sprachen etwas besser auf die Immuntherapie an als PD-L1-negative (pCR-Rate 68,9 vs. 45,3 %), berichtete Nadja Harbeck, Frauenklinik der Universität München. Zudem ergab sich ein Trend für eine bessere ereignisfreie Überlebensrate: Diese lag nach 18 Monaten im Pembrolizumab/Chemotherapie-Arm bei 91,3 % und im Chemotherapie-Arm bei 85,3 %. Die Studie liefert erstmals Ergebnisse zum neoadjuvanten plus adjuvanten Einsatz der Anti-PD-1-Therapie mit Pembrolizumab beim frühen TNBC und zeigt eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Steigerung der pCR-Rate um 13,6 %, resümierte Harbeck.

Symposium "Anti-PD-1-Therapie strategisch planen: Patienten-orientiert entscheiden", anlässlich der DGHO-Jahrestagung, Berlin, 13. Oktober 2019; Veranstalter: MSD Sharp & Dohme