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Orales Azacytidin nach einer ersten Remission verbessert das Gesamtüberleben von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) um durchschnittlich fast zehn Monate. Damit dürfte dies der neue Standard für die Post-Remissions-Erhaltungstherapie bei Älteren werden.
Eine orale Form von Azacytidin, die Substanz CC-486, hat sich in einer großen, internationalen Phase-III-Studie als hoch wirksam bei der Erhaltung einer kompletten Remission nach Induktionsbehandlung erwiesen. Das Gesamtüberleben der meist älteren Studienteilnehmer verbesserte sich durch CC-486 um durchschnittlich 9,9 Monate im Vergleich zu Placebo, das rezidivfreie Überleben um durchschnittlich 5,3 Monate. Dies ergab die QUAZAR AML-001-Studie [Wei AH et al. ASH. 2019; Abstr LBA-3]. In der placebokontrollierten Untersuchung wurde CC-486 als Erhaltungstherapie nach erster Remission eingesetzt. CC-486 ist eine orale Formulierung der hypomethylierenden Substanz 5-Azacytidin. Sie ermöglicht eine längere Arzneimittelexposition während eines Behandlungszyklus als die übliche Suspension des Arzneimittels mit subkutaner Injektion.
Zwischen 2013 und 2017 wurden 472 Patienten mit De-novo-AML oder sekundärer AML in die Studie aufgenommen, nachdem sie durch eine intensive Chemotherapie mit Induktion und Konsolidierung in Remission gekommen waren. Bei 81 % war dies eine komplette Remission (CR) und 19 % erreichten eine CR mit unvollständiger Erholung der Blutwerte (CRi). Eine allogene Stammzelltransplantation kam für die durchschnittlich 68 Jahre alten Patienten nicht infrage. Innerhalb von 4 Monaten nach Remission erhielten die Patienten 1:1 randomisiert entweder CC-486 (300 mg/d, Tag 1-14, q28d) oder Placebo. Bei Auftreten von > 5-15 % Blasten in Blut und Knochenmark konnte die Applikationsdauer auf 21 Tage innerhalb eines Zyklus erweitert werden. Primärer Endpunkt war das Gesamtüberleben (OS).
Nach einem medianen Follow-up von 41,2 Monaten lag das OS bei 24,7 im Veruzmarm und bei 14,8 Monaten in der Placebogruppe, jeweils ab Randomisierung (Hazard Ratio [HR] 0,69, p = 0,0009). Auch beim rezidivfreien Überleben, einem sekundären Endpunkt, gab es mit 10,2 vs. 4,8 Monaten (Verum vs. Placebo) einen deutlichen und auch statistisch signifikanen Vorteil für CC-486 (HR 0,65; p = ,0001).
Unerwünschte Effekte wie gastrointestinale Beschwerden oder Neutropenien waren im Allgemeinen kontrollierbar und führten nur bei 5 % der Patienten zum Therapieabbruch.
Bericht vom 61st ASH (American Society of Hematology) Annual Meeting and Exposition vom 6. bis 10. Dezember 2019 in Orlando, FL/USA
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Siegmund-Schultze, N. ALL: Erstmals klarer Überlebensvorteil durch Erhaltungstherapie . Im Fokus Onkologie 23, 50 (2020). https://doi.org/10.1007/s15015-020-2332-3
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