Was bereits bei Glioblastompatienten festgestellt wurde, deutet sich nun auch beim nicht resezierbaren Pleuramesotheliom an: Die Patienten profitieren von der zusätzlichen Therapie mit lokal applizierten elektrischen Wechselfeldern.

In Deutschland hat die Behandlung mit TTFields (Tumortherapiefelder aus elektrischen Wechselfeldern) bereits das CE-Zeichen erhalten. Das entsprechende Gerät ist zur Behandlung des neudiagnostizierten und rezidivierenden Glioblastoms bei Erwachsenen zugelassen. Durch das schwache, wechselnde elektrische Feld wirken physische Kräfte auf elektrisch geladene Zellkomponenten, die letztlich der Zellteilung entgegenwirken. Folglich sterben die Krebszellen durch den programmierten Zelltod. Zugleich wird die Zellmembran derart verändert, dass die Permeabilität für Chemotherapeutika erhöht wird. In der prospektiven Phase-II-Studie STELLAR wurde geprüft, ob das Verfahren - auf den Oberkörper angewendet - auch Patienten mit Pleuramesotheliom zugutekommt, und zwar bei nicht resezierbaren histologisch bestätigten Tumoren im Zusammenspiel mit einer systemischen Chemotherapie.

Die TTF-Behandlung - zwischen 5 und 10 Zyklen - erfolgte bei Patienten, deren Erkrankung nach der Chemotherapie (Pemetrexed plus Cis- oder Carboplatin) nicht weiter fortschritt als Erhaltungstherapie. Alle 6 Wochen wurde eine CT-Aufnahme des Thorax und des Abdomens gemacht und danach wurde die Erkrankung radiologisch anhand der RECIST-Kriterien beurteilt. Primärer Endpunkt der Studie war das Gesamtüberleben (OS).

Insgesamt wurden 80 Patienten behandelt. Im Median lag das Follow-up bei 12,5 Monaten. Das mediane OS lag bei 18,2 Monaten und war damit länger als unter der Standardtherapie (15 Monate). Nach einem Jahr lebten noch 62,2 % der Studienteilnehmer, nach zwei Jahren noch 42 %. Das mediane progressionsfreie Überleben lag bei 7,6 Monaten.

Aus Subgruppenanalysen geht hervor, dass Patienten mit epitheloidem Mesotheliom deutlich länger überlebten als Patienten mit mit einer nicht epithelioiden Tumorhistologie (21,2 vs. 12,1 Monate).

Fazit: Insgesamt scheinen Mesotheliompatienten von der zusätzlichen TTF-Behandlung zu profitieren. In den USA wurde die Methode auf Basis der STELLAR-Ergebnisse im Jahr 2019 bereits zugelassen. Das ist nach Angaben der Behörde die erste Zulassung für Mesotheliompatienten seit mehr als 15 Jahren.

Ceresoli GL et al. Tumour Treating Fields in combination with pemetrexed and cisplatin or carboplatin as first-line treatment for unresectable malignant pleural mesothelioma (STELLAR): a multicentre, single-arm phase 2 trial. Lancet Oncol. 2019;20(12):1702-9