In einer prospektiven Studie haben australische Forscher geprüft, wie hoch die Rezidivrate bei Patienten mit lokalisiertem primärem Melanom und hohem Metastasierungsrisiko ist. Zudem suchten sie nach Faktoren, die mit der Entstehung von Rezidiven assoziiert sind.

Für ihre Studie konnten die Wissenschaftler fast 1.300 Patienten gewinnen, wobei sich nur die Befunde von 700 auswerten ließen. Die Patienten hatten primäre Hochrisikomelanome, die histologisch als Tumoren der Kategorie T1b bis T4b eingestuft wurden. Primärer Endpunkt war das erste Rezidiv bei einem Follow-up von 2 Jahren. Alle 6 Monate mussten die Teilnehmer eine Frage zu ihrem Hautkrebs beantworten (ja/nein). Danach wurden die Angaben histologisch sowie per Bildgebung verifiziert. Ein Rezidiv war definiert als histologisch oder radiologisch nachgewiesene Melanommetastasen des Primärtumors mindestens 1 Monat nach der Diagnose.

Bei 94 Patienten (13,4 %) kam es innerhalb von 2 Jahren zu einem Rezidiv. Bei 66 Patienten (70,2 %) handelte es sich um eine lokoregionale Läsion, bei 28 Patienten um Fernmetastasen. 14 Patienten hatten multiple Rezidive. Die meisten Fernmetastasen fanden sich in der Lunge (n = 9; 47,4 %) oder im ZNS (n = 6; 31,3 %). Im Median dauerte es 40 Wochen, bis das erste Rezidiv auftrat, 57 Wochen bis zum zweiten Rezidiv. Von den 64 Patienten, bei denen das lokoregionale Rezidiv exzidiert wurde, blieb jeder Zweite (57,8 %) bis 2 Jahre nach der Diagnose in Remission. Etwa 11 % entwickelten dagegen weitere lokoregionale Rezidive und 31,3 % Fernmetastasen.

Zu den Faktoren, die mit einem Rezidiv innerhalb der 2 Jahre assoziiert waren, gehören wie erwartet Ulzerationen, erhöhter Mitoseindex, höheres Tumorstadium und die Lokalisation des Primärtumors in der Kopf-Hals-Region sowie eine positive Biopsie der Wächterlymphknoten.

Fazit: Innerhalb von 2 Jahren nach der Diagnose hat mehr als jeder 7. Patient mit einem primären Melanom nach weiter lokaler Exzision mit oder ohne Biopsie der Wächterlymphknoten ein Rezidiv. Fast drei Viertel von ihnen treten lokoregional auf.

von Schuckmann LA et al. Risk of Melanoma Recurrence After Diagnosis of a High-Risk Primary Tumor. JAMA Dermatol. 2019;155(6): 688-93