Chinesische Forscher untersuchten die prognostische Rolle von PD-L1 beim CRC in einer Metaanalyse. Dabei betrachteten sie auch die Assoziation der PD-L1-Expression mit klinischen und pathologischen Charakteristika der CRC-Patienten.

Die systematische Suche in den Datenbanken PubMed, Embase und der Cochrane Library ergab zwischen 2013 und Oktober 2018 12 publizierte Studien mit 4.344 Patienten mit CRC, die Informationen zur PD-L1-Expression und dem Überleben enthielten.

Die PD-L1-Schwellenwerte waren unterschiedlich definiert, häufig war eine PD-L1-Positivität mit > 5 % definiert, teilweise auch mit > 1 %. Die gepoolte Auswertung der Ergebnisse belegte, dass eine hohe PD-L1-Expression mit einem kürzeren Gesamtüberleben (OS) assoziiert war. Die Hazard Ratio (HR) betrug 1,47 gegenüber einer geringen PD-L1-Expression (95 % Konfidenzintervall [95 %-KI] 1,01–2,15, p = 0,04). Die hohe PD-L1-Expression war auch mit einem kürzeren rezidivfreien beziehungsweise krankheitsfreien Überleben (RFS/DFS) assoziiert (HR 1,47; 95 %-KI 1,01–2,15, p = 0,04).

Es zeigten sich zudem Assoziationen zu Tumorcharakteristika. So war die PD-L1-Expression mit einem ungünstigeren Tumorstadium oder einer fehlenden Gefäßinvasion assoziiert. Dagegen fand sich keine Assoziation von PD-L1 und Alter, Geschlecht, Tumorlokalisation, Tumordifferenzierung, pT-Stadium, pN-Stadium, dem Mikrosatelliten-Status oder Mutationen in den DNA-Mismatch-Reparaturgenen.

Fazit: Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass PD-L1 als wichtiger Biomarker beim CRC dienen könnte. Einerseits deutet eine hohe PD-L1-Expression auf eine ungünstige Prognose hin, andererseits weist sie auch auf ungünstige Tumoreigenschaften hin. Demnach könnte es sich lohnen, die PD-L1-Hemmung als Therapieprinzip bei Patienten mit CRC weiter zu entwickeln, so die Wissenschaftler