Durch Blockierung der Androgenrezeptoren verlängert Enzalutamid beim metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (CRPC) das Gesamtüberleben. Auch beim nicht metastasierten CRPC hat Enzalutamid offenbar Vorteile, wenn das Metastasierungsrisiko wegen steigender Werte für das prostataspezifische Antigen (PSA) hoch ist.

In einer doppelblinden Phase-III-Studie wurden 1.401 Patienten mit nicht metastasiertem CRPC und PSA-Verdopplung innerhalb von 10 Monaten (median 3,7 Monate) auf Enzalutamid (160 mg täglich; n = 933) oder Placebo (n = 468) randomisiert. Primärer Endpunkt war das metastasenfreie Überleben (MFS).

Wie Maha Hussain und Kollegen vom Robert H Lurie Comprehensive Cancer Center, Chicago, IL/USA, berichten, entwickelten 23 % der Patienten unter Enzalutamid und 49 % der Patienten unter Placebo im Studienverlauf Metastasen oder starben. Das mediane MFS war unter Enzalutamid mit 36,6 Monaten mehr als doppelt so lang wie unter Placebo (14,7 Monate; Hazard Ratio [HR] für Metastasierung oder Tod 0,29; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,24–0,35; p < 0,001). Nur 15 % der Patienten unter Enzalutamid (vs. 48 % unter Placebo) mussten im Studienverlauf weitere Therapien beginnen — und das deutlich später (39,6 vs. 17,7 Monate; HR 0,21; p < 0,001).

22 % der Patienten unter Enzalutamid und 69 % der Patienten unter Placebo zeigten eine Progression im PSA-Wert (nach 37,2 bzw. 3,9 Monaten, HR 0,07; p < 0,001). Nebenwirkungen Grad 3 oder höher traten bei 31 % der Patienten unter Enzalutamid und bei 23 % der Patienten unter Placebo auf.

Fazit: Bei Patienten mit nicht metastasiertem CRPC mit rasch ansteigendem PSA kann Enzalutamid gegenüber Placebo das Risiko für Progress oder Tod um 71 % verringern.