Die Immuncheckpointblockade hat sich in den vergangenen Jahren bei einigen soliden malignen Erkrankungen im metastasierten Stadium bewährt. Der Therapieerfolg kann womöglich noch gesteigert werden, wenn die Therapie mit einer Chemotherapie kombiniert wird. Doch wie verhält es sich mit dem Nebenwirkungsprofil?

Um diese Frage zu beantworten, wurden in einer Metaanalyse die Daten von 4.379 Patienten aus 10 Studien begutachtet. An 5 dieser Studien hatten Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom teilgenommen, an zwei Studien Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom und an drei Studien Patienten mit malignem Melanom. 2.026 Patienten hatten eine Monotherapie erhalten, 2.353 Patienten eine Kombinationstherapie. Bei der Monotherapie handelte es sich entweder um eine Therapie mit dem CTLA-4-Antikörper Ipilimumab oder um eine Kombinationschemotherapie. Bei den Kombinationstherapien waren Ipilimumab, der PD-1-Blocker Pembrolizumab oder der PD-L1-Blocker Atezolizumab mit Chemotherapien kombiniert worden.

Unter der Kombinationstherapie traten mehr Grad-3/4-Nebenwirkungen auf als unter den Monotherapien (53,68 vs. 41,41 %; Relatives Risiko (RR) 1,32; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 1,12–1,55). Auch brachen mehr Patienten unter einer Kombinationstherapie die Behandlung nebenwirkungsbedingt ab (22,52 vs. 9,28 %; RR 2,31; 95 %-KI 1,28–4,16). Am häufigsten erfolgt ein Therapieabbruch bei der Kombination von Ipilimumab plus Chemotherapie. Signifikant häufiger als unter Kombinationen mit PD-1/PD-L1-Blockade (RR 3,22; 95 %-KI 1,66-6,23 vs. RR 1,34; 95 %-KI 1,07–1,67).

Fazit: Bei der Anwendung einer Kombination von Chemotherapie und Immuncheckpointblockade müsse sorgfältig auf potenzielle überlappende Toxizitäten geachtet werden, so die Empfehlung der Forscher.