Avoid common mistakes on your manuscript.
Wie beginnen Sie Ihren Tag?
Lorenzen: Nach einer meist zu kurzen Nacht mit einer großen Tasse Latte Macchiato und der Vorbereitung von 3 deftigen Brotzeiten für meine 3 Jungs.
Was treibt Sie an?
Lorenzen: Das Gefühl gebraucht zu werden — sowohl von der Familie als auch von den Patienten, die mir ihr Vertrauen geben auf ein längeres und besseres Leben. Wichtig ist mir eine gute Arbeit im Team, neben meinen Kollegen auch mit dem Pflegepersonal und den Studienschwestern.
Als Kind wollten Sie … ?
Lorenzen: ...Schriftstellerin werden. Schon in der Grundschule habe ich Abenteuergeschichten geschrieben — dass es dann „nur“ Pubmed gelistete Artikel sein würden, hätte mich damals sicher enttäuscht. Heute bin ich damit glücklich und vielleicht bleibt irgendwann mehr Zeit für eine richtige Geschichte.
Was beeindruckt Sie an anderen Menschen?
Lorenzen: Wenn Menschen ihre eigenen Interessen zurückstellen, um für andere da zu sein und sich dabei selbst treu bleiben.
Was fasziniert Sie an Ihrem Fachgebiet?
Lorenzen: In der Onkologie haben sich in den letzten Jahren faszinierende Entwicklungen ergeben. Individuelle Prognosen sind zwar zunehmend schwieriger einzuschätzen, weil individualiserte Therapien in Einzelfällen zu ungeahnten Therapieerfolgen führen können. Ich glaube, viele Kollegen kennen die „kleinen Wunder“, wo verloren geglaubte Patienten von einer spezifische Tumortherapie so profitiert haben, dass sie über mehrere Jahre in Remission gegangen sind. So eine Art „Chronifizierung der Erkrankung“ war vor der Zeit der Panelsequenzierung für die meisten meiner Patienten undenkbar und ist heute ein großer Erfolg.
Was braucht die onkologische Welt am dringlichsten?
Lorenzen: Weniger Hierarchien, ein noch besseres Verständnis von der Erkrankung des Einzelnen und besonders, mehr Zeit für unsere Patienten. Leider bleibt Letzteres auf Grund der zunehmenden bürokratischen Anforderungen häufig auf der Strecke.
Welches Buch oder Kunstwerk hat Sie in Ihren Bann gezogen?
Lorenzen: Das Buch vom „Ende der Einsamkeit“ von Benedikt Wells hat mich sehr be- rührt. Es geht der Frage nach, was einen Menschen ausmacht und wie man mit Verlust und Einsamkeit umgehen kann. Gerade für Onkologen — ein Thema, dem wir uns für unsere Patienten immer wieder stellen müssen.
Wie halten Sie Balance in Ihrem Leben?
Lorenzen: Meine große Leidenschaft ist das Laufen — der Halbmarathon ist meine Lieblingsdisziplin und es gibt immer einen Wettkampf, auf den ich mich gerade vorbereite. Es ist großes Glück, dass meine Familie mich dabei unterstützt. Mittlerweile sind alle meine Männer von der Sucht angesteckt — selbst mein 3-jähriger Sohn läuft schon hinterher...
Wie beenden Sie Ihren Tag?
Lorenzen: Mit einer extra Portion Lernen, und Kuscheln mit meinen Kindern. Leider, meist auch noch mit einem längeren Blick in den Laptop...aber fast immer glücklich.
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Consortia
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Springer Medizin. Wer ist ... Sylvie Lorenzen?. Im Fokus Onkologie 22, 87 (2019). https://doi.org/10.1007/s15015-019-0704-3
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