Bei Patienten mit fortgeschrittenem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit EGFR („epidermal growth factor receptor“)-Mutationen ist der Einsatz von oralen Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) Standard in der Erstlinie Standard. Allerdings kommt es meist nach rund 1 Jahr zum Progress — u. a. durch erworbene Resistenzen infolge einer EGFR-T790M-Mutation. Mit Osimertinib wurde ein ZNS-gängiger irreversibler EGFR-TKI der 3. Generation entwickelt, der auch bei solchen Mutationen noch wirksam ist.

Mit einem systematischen Review und der Metaanalyse von 11 Studien mit insgesamt 3.086 Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC nun von einer chinesischen Abeitsgruppe Wirksamkeit und Sicherheit des EGFR-TKI untersucht.

Die Berechnungen zu den aggregierten Wirksamkeitsparametern in der Erstlinie bei therapienaiven EGFR-TKI-empfindlichem NSCLC ergaben eine Gesamtansprechrate (ORR) von 79 % (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 75–84 %), eine Krankheitskontrollrate (DCR) von 97 % (95 %-KI 95–99 %), ein progressionsfreies Überleben (PFS) nach 6 Monaten von 83 % (95 %-KI 80–97 %) und ein 12-Monats-PFS von 64 % (95 %-KI 59–69 %).

Die Aggregatdaten für die Zweitlinie mit Patienten mit EGFR-T790M-Karzinomen nach vorangegangener EGFR-TKI-Erstlinie beliefen sich bei der ORR auf 58 % (95 %-KI 46–71 %), bei der DCR auf 80 % (95 %-KI 63–98 %), beim 6-Monats PFS auf 63 % (95 %-KI 58–69 %) und beim 12-Monats-PFS auf 32 % (95 %-KI 17–47 %).

In den Studien zur Erstlinie mit EGFR-TKI-naiven Patienten war das mediane PFS bei Osimertinib-Therapie länger als bei den EGFR-vorbehandelten Patienten (19,17 vs. 10,58 Monate). Als häufigste unerwünschte Ereignisse wurden Diarrhö und Hautausschlag mit Inzidenzen von 44 und 42 % dokumentiert.

Fazit: Eine Metaanalyse mit 9 offenen und 2 kontrollierten Studien zeigte eine vielversprechende Wirksamkeit für Osimertinib bei Patienten mit fortgeschrittenem EGFR-mutiertem NSCLC sowohl in der Erst- als auch in der Zweitlinie bei guter Verträglichkeit.