Übelkeit und Erbrechen zählen zu den am meisten gefürchtetesten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. In den vergangenen Jahren wurden die physiologischen Hintergründe der akuten und verzögerten CINV („chemotherapy induced nausea and vomiting“) weitgehend aufgeklärt. Mit zielgerichteten Substanzen gegen die Rezeptoren für Serotonin und Neurokinin wurden hochpotente Medikamente entwickelt, die die Patienten effektiv vor CINV schützen können.

Dr. Matti S. Aapro, der sich seit langem für eine an dem emetischen Potenzial einer Chemotherapie orientierten antiemetischen Prophylaxe für die Patienten einsetzt, bedauert, dass trotz vorhandener Leitlinien noch zu vielen Patienten eine adäquate Therapie vorenthalten wird [Aapro M. Support Care Cancer. 2018;26(Suppl 1):S5-9]. Neben der weiteren Therapieoptimierung sei es vor allem die Umsetztung der vorhandenen Leitlinien, wo er dringenden Handlungsbedarf sieht.