Fitness-Apps zur Kontrolle der körperlichen Aktivität eignen sich prinzipiell auch für die Sport-Motivation von Krebspatienten während und nach der Akutbehandlung. Das ist das Ergebnis einer ersten Machbarkeitsstudie.
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Krankheits- und therapiebedingt sind Krebspatienten in ihrer Aktivität oft eingeschränkt. Weniger Bewegung, vermehrte Fatigue, verminderte Lebensqualität, psychische Belastungen, Eingespanntsein in Verpflichtungen — all dies trägt dazu bei, dass sportliche Aktivitäten zu kurz kommen.
Fitness-Apps für das Smartphone bieten sich als niedrigschwellige Motivationshilfen an. Eine Machbarkeitsstudie mit der App „RunKeeper“ zeigte nun, dass sich solche Apps auch in der Krebstherapie einsetzen lassen.
Einbezogen in die Pilotstudie waren 32 erwachsene, in kurativer Intention behandelte Krebspatienten (Durchschnittsalter: 33 Jahre), die randomisiert über 12 Wochen die RunKeeper-App mit entsprechenden Instruktionen nutzten oder wie üblich behandelt wurden. Die RunKeeper-App hatte sich im Rahmen eines Reviews als die am besten geeignete Hilfe für einen gesundheitsbewussten Lebensstil erwiesen.
Die Veränderungen der körperlichen Aktivität erfassten die Forscher mithilfe der Physical Activity Scale for the Elderly (PASE) zu Studienbeginn sowie nach 6 und 12 Wochen, die Benutzerfreundlichkeit mit der System Usability Scale (SUS) am Ende der Studie.
Im Vergleich zur Kontrollgruppe steigerte sich in der App-Interventionsgruppe innerhalb der ersten 6 Wochen der PASE-Summenscore um 51 % (mittlere geschätzte Effektgröße r = 0,40), die Gesamtzeit der körperlichen Aktivität stieg um 46 % (r = 0,37). In den folgenden Wochen ließ der Effekt allerdings deutlich nach, hier ergab sich kein Unterschied mehr im Vergleich zum Studienbeginn. Die sitzend verbrachte Zeit fiel um 19 % nach 6 Wochen und um 27 % nach 12 Wochen. Die meisten Patienten beurteilten die Benutzerfreundlichkeit mit „gut“ und den „RunKeeper“ als nützliches Programm zur Unterstützung der körperlichen Aktivität.
Fazit: Die Selbstüberwachung der körperlichen Aktivität mithilfe von Bewegungsapps funktioniert auch bei Krebspatienten. Vor allem in den ersten Wochen der Anwendung kann damit die Zeit sportlicher Aktivität deutlich erhöht werden.
Literatur
Ormel HL et al. Self-monitoring physical activity with smartphone application in cancer patients: A randomized feasibility study (SMART-trial). Support Care Cancer. 2018;26(11):3915–23
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Kreutzkamp, B. Motivierende Fitness-Apps auch für Krebspatienten geeignet. Im Focus Onkologie 21, 64 (2018). https://doi.org/10.1007/s15015-018-4300-8
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