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Von außen betrachtet sind Menschen achsensymmetrisch: Denkt man sich vom Scheitel bis zur Sohle eine Linie, „zerfällt“ der Körper in zwei spiegelbildliche Hälften: Links ein Ohr, rechts ein Ohr; links ein Arm, rechts ein Arm usw. Und auch im Körperinneren finden sich solche symmetrischen Organpaare: Lungen, Nieren, Eierstöcke etc. Da wäre es doch nur logisch, wenn auch das Krebsrisiko für diese paarweisen Organe symmetrisch verteilt wäre. Ist es aber nicht! Lungen-, Eierstock- und Hodenkrebs tritt häufiger rechts als links auf. Brustkrebs und Melanome finden sich dagegen häufiger auf der linken Körperseite [vgl. Roychoudhuri R et al. Cancer Causes Control. 2006;17(5):655–62]. Warum? Ein möglicher Grund: Es gibt sehr wohl (subtile) Asymmetrien zwischen paarigen Organen — etwa sind der Lungenflügel und der Hoden rechts größer als links. Die linke Brust könnte bei Frauen größer sein als die rechte, so eine Spekulation. Auch Asymmetrien im Verhalten (Stichwort: Händigkeit) werden diskutiert. Jörg Wilting und Martin Hagedorn haben am Beispiel Brustkrebs zudem aufgezeigt, dass Signalmoleküle, die bei der Ausbildung von Organasymmetrien aktiv sind, auch für die Tumorprogression eine Rolle spielen [Curr Med Chem. 2011;18(36):5519–27].
Zusammenhänge zwischen Verhalten und seitenspezifischen Krebsrisiken werden diskutiert. Welche der folgenden Hypothesen wurde bisher noch nicht genutzt, um solche Zusammenhänge zu erklären?
A Menschen schlafen mehr auf ihrer rechten Seite, was die rechte Seite stärker vor Strahlung schützt (links erhöhtes Risiko).
B Krebszellen haben einen Entitäten-typischen Rechts- bzw. Linksdrall (je nach Tumor links bzw. rechts erhöhtes Risiko).
C Autofahrer sind auf der linken Fahrerseite mehr Sonnenlicht ausgesetzt (links erhöhtes Risiko).
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Borchers, M. Von wegen symmetrisch. Im Focus Onkologie 21, 54 (2018). https://doi.org/10.1007/s15015-018-4299-x
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