In der Studie von Maha Hussain und Kollegen konnte sich der Androgenrezeptor(AR)-Blocker Enzalutamid nun auch bei Patienten mit noch nicht metastasiertem Karzinom bewähren, bei denen wegen rasch steigender Werte des prostataspezifischen Antigens (PSA) ein hohes Risiko für Metastasierung besteht.

In der Studie wurden 1.401 Patienten mit nicht metastasiertem CRPC und einer PSA-Verdopplung innerhalb von 10 Monaten (median 3,7 Monate) auf Enzalutamid (160 mg täglich; n = 933) oder Placebo (n = 468) randomisiert.

23 % der Patienten in der Enzalutamid-Gruppe und 49 % der Patienten in der Placebogruppe entwickelten bis zum Daten-Cut-off Metastasen oder starben. Das mediane metastasenfreie Überleben, primärer Endpunkt der Studie, war unter Enzalutamid mit 36,6 Monaten mehr als doppelt so lang wie unter Placebo mit 14,7 Monaten (Hazard Ratio [HR] für Metastasierung oder Tod 0,29; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,24–0,35; p < 0,001). 15 % der Patienten mit Enzalutamid-Behandlung und 48 % der Patienten des Placeboarms mussten sich im Verlauf weiteren Therapien gegen die Erkrankung unterziehen. Der Zeitpunkt, an dem dies notwendig wurde, war in der Enzalutamid-Gruppe deutlich später (39,6 vs. 17,7 Monate; HR 0,21; p < 0,001). 22 % der Patienten der Enzalutamid-Gruppe und 69 % der Patienten der Placebogruppe erlebten eine Progression im PSA-Wert, dies geschah nach 37,2 bzw. 3,9 Monaten (HR 0,07; p < 0,001).

Nebenwirkungen vom Grad 3 oder höher traten bei 31 % der Patienten unter Enzalutamid und 23 % der Patienten unter Placebo auf.

Fazit: Bei Patienten mit nicht metastasiertem CRPC und rasch ansteigendem PSA-Wert kann der AR-Blocker Enzalutamid das Risiko für radiologisch nachweisbaren Progress oder Tod im Vergleich zu Placebo um 71 % verringern.