Krebs ist eine der weltweit häufigsten Todesursachen bei Kindern und Jugendlichen. Weltweit beläuft sich die Heilungsrate bei kinderonkologischen Fällen auf derzeit 30 % — im Schnitt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will diese Rate nun auf 60 % bis zum Jahr 2030 verdoppeln. Als Vehikel dazu dient die 2018 gestartete „Global Initiative for Childhood Cancer“.

Die WHO fährt bei ihrer Offensive zweigleisig: Zum einen will sie die jeweiligen Länderkapazitäten steigern, um eine kinderonkologische Best-Practice-Versorgung zu erreichen. Zum anderen will sie bei den Mitgliedstaaten das Thema Kinderonkologie prominenter auf die (gesundheits-)politische Agenda heben, um mehr Finanzmittel auf der nationalen wie auch globalen Ebene zu generieren. Wie die Organisation betont, müsse der Kampf gegen die Krebsleiden bei Kindern nicht unbedingt teuer sein. 80 % dieser Krebsfälle wären ihrer Prognose zufolge heilbar, kämen generische Medikamente zum Einsatz, die auf der WHO-Liste der essenziellen Arzneimittel (EML) stehen.

Im Rahmen der weltumspannenden Initiative arbeitet die WHO u.a. mit der Internationalen Krebsforschungsagentur IARC zusammen. Die gemeinsamen Anstrengungen sollen dazu führen, dass

  • das politische Commitment in puncto kinderonkologischer Diagnose und Therapie gesteigert wird;

  • Regierungen darin unterstützt werden, Krebszentren und regionale Zweigstellen zu etablieren, die die zeitnahe und angemessene Diagnostik sowie die effektive Behandlung sicherstellen;

  • Standards und Lösungen entwickelt werden, die die Planung und Implementierung von Interventionen für die Krebsfrüherkennung, die Behandlung und die Palliativversorgung sowie die Nachsorge für die Überlebenden gewährleisten;

  • der Zugang zu erschwinglichen und essenziellen Medikamenten und Medizintechnik verbessert wird;

  • Regierungen dahingehend unterstützt werden, Familien mit krebskranken Kindern gegen einen krankheitsbedingten finanziellen Ruin sowie die soziale Isolation abzusichern.