Aus der noch laufenden, randomisierten, offenen Phase-III-Studie ARCHER 1050 war bereits bekannt, dass mit Dacomitinib im Vergleich zu Gefitinib eine signifikante Verbesserung beim progressionsfreien Überleben (PFS) therapienaiver Patienten mit fortgeschrittenem nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und aktivierenden Mutationen im EGFR erreicht werden kann. Die nun publizierten Daten zum sekundären Endpunkt Gesamtüberleben (OS) zeigen, dass der EGFR-TKI auch in dieser Hinsicht zu signifikanten Verbesserungen führt.

Während der medianen Beobachtungsdauer von 31,3 Monaten starben unter Dacomitinib 103 Patienten (45,4 %) und unter Gefitinib 117 (52,0 %). Das mediane OS lag bei 34,1 Monaten unter Dacomitinib und bei 26,8 Monaten unter Gefitinib (Hazard Ratio 0,760; p = 0,044). Die Ergebnisse der vorläufigen Subgruppenanalysen stimmten mit denen der primären Analyse des OS überein.

In der Studie wurden 452 Patienten ab 18 Jahren (≥ 20 Jahre in Japan und Korea) mit einem ECOG-Performancestatus von 0 oder 1 und einem neu diagnostizierten NSCLC mit aktivierenden EGFR-Mutationen (Deletion in Exon 19 oder L858R in Exon 21) aufgenommen. Die Studienteilnehmer erhielten randomisiert entweder Dacomitinib oder Gefitinib. Die finale Überlebensanalyse erfolgte mit Daten bis zum Stichtag 17. Februar 2017.

Dacomitinib erwies sich als gut verträglich. Die durch die Tyrosinkinaseinhibition bedingten Nebenwirkungen waren durch Therapieunterbrechungen, Dosisreduktion und eine symptomatische Therapie gut in den Griff zu bekommen.

Fazit: Bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC und EGFR-aktivierenden Mutationen ist Dacomitinib der erste EGFR-TKI der zweiten Generation, der eine signifikante Verbesserung des OS in einer randomisierten Phase-III-Studie im Vergleich zur Standardversorgung mit einem TKI zeigte.