_ Zunehmend mehr Patienten mit Multiplem Myelom (MM) würden mit Lenalidomid (LEN)-basierten Therapien bereits in der Erstlinie behandelt werden, so Paul Richardson, Boston, MA/USA. Diese erhöhte LEN-Exposition stelle Behandler vor große Herausforderungen, wenn sich die Erkrankung als refraktär erweise bzw. rezidiviere (r/rMM).

Wie sich eine LEN-Resistenz möglicherweise überwinden lässt, präsentierte Richardson am Beispiel von aktuellen Daten aus der OPTIMISMM-Studie [Richardson PG et al. J Clin Oncol. 2018;36(Suppl);Abstr 8001]: In der Studie waren 559 Patienten mit r/rMM entweder mit einer Kombination aus Pomalidomid (Imnovid®)/Bortezomib/Dexamethason (PVd) oder Vd behandelt worden.

Alle mehrfach vorbehandelten Patienten (median zwei Vortherapien) hatten auch LEN erhalten und etwa 70 % der Patienten waren LEN-refraktär. Gemäß Intention-to-treat-Analyse lebten Patienten unter PVd signifikant länger progressionsfrei als unter Vd (11,2 vs. 7,1 Monate; Hazard Ratio 0,61; 95 %-Konfidenzintervall 0,49–0,77; p < 0,0001). Auch war die Zeit unter PVd länger, bis die Patienten eine neue Therapie benötigten (median 22,24 vs. 14 Monate unter Vd). Der Vorteil von PVd habe sich auch in allen untersuchten Subgruppen (gebildet nach Zytogenetik, LEN-Refraktärität, Anzahl der Vortherapien u. a.) gezeigt, erklärte Richardson.

Laut Richardson waren unter PVd keine bisher unbekannten Sicherheitssignale aufgetaucht und die Toxizitäten insgesamt handhabbar gewesen. Pomalidomid-basierte und andere Triplet-Therapien würden zurzeit in diversen Phase-III-Studien weiter untersucht.