_ Zur Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms (RCC) werden hauptsächlich VEGFR-Hemmer eingesetzt. Mit Cabozantinib steht nun ein VEGFR-Blocker in der Erstline zur Verfügung, der zusätzlich die Rezeptortyrosinkinasen MET und AXL inhibiert. Cabozantinib wurde zur Behandlung des fortgeschrittenen RCC bei nicht vorbehandelten Erwachsenen mit mittlerem oder hohem Risiko zugelassen. Wie Gunhild von Amsberg, Hamburg-Eppendorf, erläuterte, blockiert Cabozantinib über MET und AXL zwei Signalwege, die bei der Entstehung von Resistenz gegen die VEGFR-Hemmung eine große Rolle spielen. Die Zulassung von Cabozantinib (Cabometyx®) für die Erstlinie stützte sich auf die Ergebnisse der randomisierten Phase-II-Studie CABOSUN in der 157 Patienten mit neu diagnostiziertem mRCC und mittlerem oder hohem IMDC-Risiko randomisiert mit Cabozantinib oder Sunitinib behandelt worden waren.

Nach Angabe von Amsberg verlängerte Cabozantinib das progressionsfreie Überleben (PFS) gegenüber Sunitinib signifikant auf 8,6 vs. 5,3 Monate (Hazard Ratio [HR] 0,48; p = 0,0008; Befundung durch ein unabhängiges radiologisches Review-Komitee). Das objektive Ansprechen war durch den Einsatz von Cabozantinib nahezu verdoppelt (20 vs. 9 %) [Choueiri TK et al. J Clin Oncol. 2017;35(6):591-6; Choueiri TK et al. Eur J Cancer. 2018;94:115-25].

Die hohe Wirksamkeit von Cabozantinib zeigte sich auch in den Ergebnissen einer Subgruppenanalyse. So lebten Patienten mit Knochenmetastasen (36 % der Studienpopulation) unter Cabozantinib signifikant länger progressionsfrei (5,5 vs. 3,3 Monate; HR 0,51) [George D et al. ASCO-GI. 2018; Abstr 582].