Cabozantinib unterdrückt die Aktivität von Tyrosinkinasen wie MET und AXL. Die beiden Kinasen tragen zum Fortschreiten von hepatozellulären Karzinomen (HCC) bei und werden mit der Entwicklung einer Sorafenib-Resistenz in Verbindung gebracht. HCC-Patienten, deren Erkrankung trotz einer Sorafenib-Therapie weiter progredient ist, könnten daher von Cabozantinib profitieren. Das bestätigt nun die zweite geplante Interimsanalyse einer randomisierten Doppelblindstudie: Im Placebovergleich bewirkte Cabozantinib eine Verlängerung von progressionsfreiem und Gesamtüberleben.

Studienteilnehmer waren 707 Patienten mit einem fortgeschrittenen HCC, aber noch guter Leberfunktion (Child-Pugh-Stadium A). Alle waren bereits mit Sorafenib und mehr als jeder Vierte mit einer zweiten systemischen Therapie vorbehandelt. 470 Patienten wurden der Therapie mit Cabozantinib (60 mg/d) zugeteilt, 237 der Placebobehandlung.

Das Gesamtüberleben war im Cabozantinib-Arm signifikant länger als im Placeboarm (10,2 vs. 8,0 Monate; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 0,63–0,92; p = 0,005). Das mediane progressionsfreie Überleben war in der Cabozantinib-Gruppe ebenfalls signifikant länger (5,2 vs. 1,9 Monate; HR 0,44; 95 %-KI 0,36–0,52; p < 0,001). Ein objektives Therapieansprechen wurde bei 4 % der Patienten unter Cabozantinib festgestellt, gegenüber 1 % unter Placebo (p = 0,009).

Grad-3/4-Nebenwirkungen wurden im Cabozantinib-Arm fast doppelt so häufig beobachtet wie im Placeboarm (bei 68 vs. 36 % der Patienten). Die häufigsten höhergradigen Nebenwirkungen waren Hand-Fuß-Syndrom (17 vs. 0 %), Bluthochdruck (16 vs. 2 %), erhöhte AST(Aspartat-Aminotransferase)-Werte (12 vs. 7 %), Fatigue (10 vs. 4 %) und Diarrhö (10 vs. 2 %).

Fazit: Cabozantinib führt zu einer signifikanten Verlängerung von progressionsfreiem und Gesamtüberleben. Damit könnte die Substanz eine weitere Option für die Zweitlinientherapie des fortgeschrittenen HCC werden.