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Für die Standard Operating Procedures (SOP) der Onkologischen Spitzenzentren wurden bestimmte Kriterien entwickelt. Dr. Martina Bischoff nennt einige Beispiele.
? Zu welchen Themen werden Netzwerk-SOP entwickelt?
Dr. Martina Bischoff: Wir haben uns Kriterien überlegt, wie wir geeignete Themen identifizieren. Ein Kriterium ist, dass es noch keine Leitlinie dazu gibt. Wenn gerade eine Leitlinie entwickelt wird, hat diese oberste Priorität vor einer Netzwerk-SOP. Ein weiteres Kriterium ist, dass es sich um eine seltene Entität handelt. Dann ist es für einzelne Zentren aufgrund knapper Ressourcen oft schwierig, eine eigene SOP zu entwickeln. Das gilt z. B. für das Aderhautmelanom, für das in Kürze eine Netzwerk-SOP publiziert wird. Ein weiteres Beispiel sind neuroendokrine Tumoren. Weil das ein sehr umfangreiches Gebiet ist, arbeiten besonders viele verschiedene Experten in den einzelnen Untergruppen mit. So eine SOP-Erstellung wäre für ein einzelnes Zentrum eine zu große Herausforderung, deshalb koordiniert die von der Deutschen Krebshilfe geförderte SOP-Koordinationsstelle das übergeordnet.
? Wer ist an der Erstellung und Abstimmung der Netzwerk-SOP beteiligt?
Bischoff: Die erste Netzwerk-SOP haben wir noch mit ausgewählten Experten erstellt. Die Zentren wollen aber alle ihren Beitrag leisten. Daraufhin haben wir einen Algorithmus entwickelt, wie Netzwerk-SOP erstellt werden sollen und nun werden alle Zentren eingebunden, auch hinsichtlich der Autorenschaft. So haben die Netzwerk-SOP eine breite Basis und sind aus dem CCC-Netzwerk heraus erstellt.
? Wie werden die Netzwerk-SOP aktualisiert?
Bischoff: Eine Aktualisierung erfolgt alle zwei Jahre. Wenn zwischenzeitlich von Zentren Rückmeldungen zu den SOP eingehen, werden diese von der Koordinationsstelle an die Experten, die federführend an der Erstellung beteiligt waren, weitergeleitet. Die Koordinatorin sorgt dafür, dass die Rückmeldungen mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Koordinationsstelle diskutiert und die Ergebnisse eingearbeitet werden. Dann wird die aktualisierte Version wieder an alle Zentren geschickt, damit sie wissen, dass das Thema aufgegriffen wurde, und um noch einmal dazu Stellung nehmen zu können. Dies ist ein standardisierter Prozess, alle sind informiert und können und sollen ihren Beitrag leisten.
? Die abgestimmten Netzwerk-SOP sind frei verfügbar. Kann Sie jedes Klinikum nutzen?
Bischoff: Auf jeden Fall. Sowohl die onkologischen Spitzenzentren, als auch alle Zentren, die eventuell keine Ressourcen haben, ihre eigenen SOP zu erstellen, sollen darauf zurückgreifen können. Die Koordinationsstelle ist ja gerade mit der Idee ins Leben gerufen worden, dass dort SOP angefordert werden können. Es soll ein reger Austausch stattfinden und auch kleinere Krankenhäuser, die so etwas nicht haben, sollen die SOP nutzen. Es ist der Auftrag der CCC, für alle anderen Zentren den Weg zu bereiten, sodass alle Kliniken das an den Spitzenzentren Erarbeitete auch nutzen können.
Das Gespräch führte Friederike Klein
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Springer Medizin. Alle Zentren werden bei der Entwicklung der SOP eingebunden. Im Focus Onkologie 21, 96 (2018). https://doi.org/10.1007/s15015-018-4207-4
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