Eine retrospektive Subgruppenanalyse der AVAST-M-Studie mit 161 ausgewählten Patienten mit reseziertem Stadium-II/III-Melanom und positivem BRAF- oder NRAS-Mutationsstatus zeigte, dass sich das Rezidivrisiko anhand des postoperativen Nachweises zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) vorhersagen lässt.

Abb. 1:
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Der Nachweis von ctDNA wirkt sich deutlich auf die Krankheitsfreiheit aus.

Bei 15 von insgesamt 132 Patienten mit BRAF-positiven Tumoren und 4 von 29 mit NRAS-positiven Tumoren fanden sich innerhalb von 12 Wochen nach der Resektion in kurativer Intention eine oder mehrere Kopien mutierter ctDNA. Patienten mit nachgewiesener ctDNA hatten im Vergleich zu den Patienten ohne ctDNA-Nachweis ein deutlich verringertes krankheitsfreies Intervall (Hazard Ratio [HR] 3,12; 95 %-Konfidenzintervall [95%-KI] 1,79–5,47) und metastasenfreies Intervall (HR 3,22, 95%-KI 1,80–5,79) — auch nach Adjustierung für Performancestatus und Krankheitsstadium. Signifikant waren die Unterschiede auch beim Gesamtüberleben.

Bei den Patienten mit nachweisbarer ctDNA traten die meisten Rezidive innerhalb des ersten postoperativen Jahres auf — womöglich ein Hinweis darauf, dass die ctDNA von verbliebenen okkulten Absiedelungen stammte, diskutieren die Forscher.

Fazit: Die Detektion von ctDNA nach Melanomresektion ist ein signifikanter Rezidivprädiktor und eignet sich damit als Entscheidungskriterium für eine hochwirksame, aber auch toxische adjuvante Therapie.