Eines der gebräuchlichsten Regimes in der Therapie von älteren oder nicht für eine Stammzelltransplantation infrage kommende Patienten mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (MM) ist die Kombination von Melphalan, Bortezomib und Prednison. Die zusätzliche Gabe des humanen monoklonalen anti-CD38-Antikörpers Daratumumab reduziert möglicherweise das Risiko für Progression und Tod im Vergleich zum Standardvorgehen — so die Ergebnisse der präspezifizierten Interimsanalyse der ALCYONE-Studie. Einbezogen in die randomisierte Phase-III-Studie waren 706 Patienten mit neu diagnostiziertem Myelom, für die — meist aus Altersgründen — eine Hochdosischemotherapie plus Stammzelltransplantation nicht infrage kam. Sie erhielten offen jeweils 9 Zyklen Bortezomib, Melphalan und Prednison oder die Kombination plus Daratumumab. Primärer Endpunkt war das PFS.

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Signifikant mehr Myelompatienten (im Bild ein Knochenmarkaspirat) sprachen auf die Dreifachkombination an.

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In der geplanten Interimsanalyse nach median 16,5 Monaten betrug die Rate für das PFS nach 18 Monaten in der Daratumumab-Gruppe 71,6 % und in der Kontrollgruppe 50,2 %, entsprechend einer Hazard Ratio für Progress oder Tod von 0,50 (95 %-KI 0,38–0,65; p < 0,001).

Hochsignifikant waren auch die Unterschiede bei der Gesamtansprechrate (90,9 vs. 73,9 %; p < 0,001), der Rate eines mindestens kompletten Ansprechens (42,6 vs. 24,4 %; p < 0,001) sowie der Rate der Patienten, die keine minimale Resterkrankung mehr aufwiesen (22,3 vs. 6,2 %; p < 0,001). Erhöht war in der Interventionsgruppe der Prozentsatz von Grad-3/4-Infektionen, bei 27,7 % der Patienten in der Daratumumab-Gruppe traten infusionsbedingte Reaktionen auf.

Fazit: Die zusätzliche Gabe von Daratumumab zu Bortezomib, Melphalan und Prednison verlängert der geplanten Interimsanalyse der Phase-III-Studie ALCYONE zufolge das progressionsfreie Überleben von Patienten mit neu diagnostiziertem Myelom bei akzeptablem Risikoprofil.