Ein typisches Risiko der Kombination aus Trastuzumab und einer adjuvanten Chemotherapie ist die frühe Kardiotoxizität. In der Studie B-31 war die Herzfunktion in der Therapiephase deshalb konsequent überwacht worden, um ggf. Trastuzumab auszusetzen oder zu reduzieren. In der Langzeitauswertung konnte jetzt gezeigt werden, dass die kardiotoxische Wirkung von Trastuzumab größtenteils reversibel ist und anders als die von Anthrazyklinen verläuft. Die adjuvante Therapie für die Patientinnen mit nodal positivem, operablem, HER2-positivem Brustkrebs bestand aus 4 Zyklen Doxorubicin plus Cyclophosphamid (AC) gefolgt von 4 Zyklen Paclitaxel. In der Interventionsgruppe erhielten die Patientinnen zusätzlich für insgesamt 52 Wochen Trastuzumab. Nach median 8,8 Jahren wurden bei allen überlebenden und krankheitsfreien Patientinnen neben der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) patientenberichtete Endpunkte, u. a. mit dem Duke Activity Status Index (DASI, Kasten 1), erhoben und aktuelle Komorbiditäten und Medikationen erfasst.

5 der 110 nachuntersuchten Patientinnen in der Kontrollgruppe und 10 der 297 in der Trastuzumab-Gruppe wiesen gegenüber dem Ausgangswert eine Abnahme der LVEF um > 10 %, aber < 50 % auf. Die mittlere LVEF-Abnahme seit Studienbeginn lag in den Gruppen bei 3,9 und 2,8 %. Der DASI-Wert betrug im Mittel 45,6, bezogen auf alle Langzeitüberlebenden. Niedrigere Werte korrelierten mit einem höheren Lebensalter, der Einnahme von Antihypertensiva, kardialen Erkrankungen, Diabetes und Hyperlipidämie bei Studieneinschluss, nicht aber mit der Trastuzumab-Einnahme.

Fazit: Die Forscher empfehlen den Duke Activity Status Index als einfaches Instrument zur Überwachung patientenorientierter Endpunkte, die die kardiale Funktion widerspiegeln.