Dazu hat eine internationale Arbeitsgruppe die wichtigsten Datenbanken (Medline, Embase, Cochrane) nach prospektiven Studien mit Immuncheckpointinhibitor-Monotherapie durchforstet. So kamen 48 Studien mit 6.938 Patienten zusammen: 26 mit CTLA-4 („cytotoxic T-lymphocyte-associated protein 4“)-Blockern, 17 mit PD-1-Hemmern, 2 mit PD-L1 („programmed cell death-ligand 1“)-Inhibitoren und 3 Studien, in denen CTLA-4- und PD-1 („programmed cell death protein 1“)-Blocker zum Einsatz gekommen waren.

Die Hemmung von CTLA-4 führte im Vergleich zu PD-1 3-mal so häufig zu Nebenwirkungen vom Schweregrad 3 oder 4 (31 vs. 10 %). Kolitis jeden Schweregrads (Odds Ratio [OR] 6,4), Hypophysitis (OR 4,3) und Ausschläge (OR 2,0) waren unter CTLA-4-Antikörpern ebenfalls erheblich häufiger, während Pneumonitis (OR 6,4), Hypothyreoidismus (OR 4,3), Arthralgie (OR 3,5) und Vitiligo (OR 3,5) unter einer Anti-PD-1-Therapie vermehrt auftraten (Tab. 1).

Tab. 1 Nebenwirkungen unter CTLA-4- bzw. PD-1-Antikörpern

Ein Vergleich der irAE bei den 3 am meisten im Kontext einer PD-1-Hemmung untersuchten Tumorentitäten (Melanom, nichtkleinzelliges Lungenkarzinom, Nierenzellkarzinom) ergab, dass die Gruppe der Melanompatienten verstärkt gastrointestinale und hautbezogene irAE erlitt und seltener eine Pneumonitis.

Fazit: CTLA-4- und PD-1-Antikörper haben verschiedene Profile immunbezogener unerwünschter Ereignisse. Immunologische Mikroumgebungen könnten bei verschiedenen Krankheiten histologiespezifische irAE-Muster erzeugen.