Für die alloreaktivitätsoptimierte Auswahl von HLA-gematchten Donorzellen ist die Bestimmung des KIR(„killer cell immunoglobulin-like receptor“)-Status, insbesondere des Subtyps 3DL1 geeignet. Patienten, die durch KIR3DL1/HLA-B-Genotypisierung ausgewählte Transplantate erhielten, hatten eine geringere Rezidivrate und überlebten länger.

In ihrer Studie hatten die Forscher für die Auswahl von Donorzellen verfeinerte Algorithmen eingesetzt, die auch die Ergebnisse der KIR3DL1/HLA-B-Subtypen-Analyse berücksichtigten. Dadurch wurden solche Spenden ausgeschlossen, die möglicherweise eine zu starke Inhibition der NK-Zellen hervorrufen könnten. Entsprechend dem jeweils identifizierten KIR3DL1-Subtyp zeigten die NK-Zellen reproduzierbar eine starke, schwache oder gar keine Inhibition der Zielzellen definierter HLA-B-Subtypen. Die Daten von 1.328 AML-Patienten nach alloSCT von 9/10 oder 10/10-gematchten nichtverwandten Spendern bestätigten die Vermutung: Erhielten sie KIR3DL1/HLA-B-Subtypen-Zellen, die nur schwach oder nicht inhibierten, traten weniger Rückfälle auf (p = 0,004) und die Gesamtmortalität war geringer (p = 0,03)als nach Transplantation von stark inhibitorischen Subtypen-Kombinationen.

Fazit: Patienten, die sich einer alloSCT unterziehen, haben eine geringere Rezidivrate, wenn bei der Auswahl der Spenderzellen der KIR3DL1-Status beachtet wird.